Pernod auf Rekordhoch
ck Frankfurt – Die Zusicherung des Fed-Chairman vom Vortag, dass die amerikanische Zentralbank nicht so frühzeitig wie von Teilen der Marktteilnehmer befürchtet ihren Leitzins anheben wird, hat den europäischen Aktienmärkten am Mittwoch nicht auf die Sprünge geholfen. Auch der über Erwarten starke Markit-Einkaufsmanagerindex für den Euroraum, der im Juni von 57,1 auf 59,2 Zähler und damit auf den höchsten Stand seit 15 Jahren gestiegen ist, verpuffte wirkungslos. Der Dax gab 1,2% auf 15456 Zähler ab, der Euro Stoxx 50 schloss mit einem Minus von 1,1% bei 4076 Punkten.
In Paris stiegen Pernod Ricard auf ein Rekordhoch von 187,60 Euro an und schlossen mit einem Gewinn von 2,1% bei 183,80 Euro. Der Spirituosenhersteller erhöhte seine Prognose für das laufende Jahr. Er erwartet nun ein organisches Gewinnwachstum von rund 16% nach bislang avisierten 10%. Die Geschwindigkeit der Erholung sei stärker als erwartet, so das Unternehmen. Mit der fortschreitenden Aufhebung der Restriktionen beschleunige sich die Nachfrage. In einer ersten Analyse bestätigte die UBS ihr Kursziel von 150 Euro und ihre neutrale Einstufung. „Während wir für die mittelfristigen Wachstumsperspektiven zuversichtlich bleiben, bietet die aktuelle Bewertung lediglich ein ausgeglichenes Chance-Risiko-Verhältnis“, so das Institut, das innerhalb des europäischen Spirituosensektors dem Branchenprimus Diageo und Campari den Vorzug gibt.
Shop Apotheke schwach
Shop Apotheke gaben um weitere 4,7% nach. Belastet wurde die Aktie von einem Bericht, dem zufolge die Testphase für E-Rezepte, die das Geschäft des Unternehmens begünstigen würden, nur sehr schleppend bzw. mit nur einer Apotheke und einem Arzt starten soll. Das Bankhaus Metzler stufte die Aktie mit einem von 158 auf 155 Euro reduzierten Kursziel von „Kaufen“ auf „Halten“ zurück. Hellofresh büßten 3,9% ein. Die im Februar dieses Jahres zu 38 Euro an der Börse eingeführte Aktie der Auto1 setzte zunächst ihre Talfahrt mit einem Rekordtief von 34,83 Euro fort, drehte dann aber und schloss mit einem Gewinn von 0,6% bei 35,70 Euro. Ohne die Bewegung erklärende Nachricht setzten sich SGL Carbon mit einem Gewinn von 15,5% an die Spitze des SDax.
Wacker Chemie verloren 2,6% auf 129,10 Euro. Die Nord/LB erhöhte ihr Kursziel für die weiter zum Halten empfohlene Aktie von 126 auf 133 Euro. Wacker Chemie habe die Anhebung der Prognosen für wichtige Erfolgskennziffern des laufenden Jahres 2021 mitgeteilt, damit an der Börse aber nur verhaltene Reaktionen geerntet. Einerseits möge dies damit zusammenhängen, dass die aktualisierten Prognosen nicht weit vom Analystenkonsens abgewichen seien. Andererseits habe der Kurssturz von Curevac, deren Corona-Impfstoffkandidat gemäß einer Zwischenanalyse weniger wirksam sei als erhofft und mit der Wacker Chemie eine Produktionsvereinbarung abgeschlossen habe, auch den Wacker-Aktienkurs belastet. Wacker Chemie habe in den Niederlanden als Auftragsfertiger eine Produktion für den Corona-Impfstoffkandidaten CVnCoV von Curevac aufgebaut. Nach den enttäuschenden Zwischenergebnissen, mit denen CVnCoV die für die Zulassung vorgegebenen statistischen Erfolgskriterien nicht erfüllen würde, sei aber zunächst einmal offen, wie es mit der geplanten Zusammenarbeit weitergehen werde. So bleibe ein gemischtes Bild.
Bank of Ireland büßten 2% ein. Der Finanzminister des Landes, Paschal Donohoe, sagte, dass die irische Regierung im Lauf der kommenden sechs Monate einen Teil ihres 13,9-%-Anteils an dem Institut veräußern wird.