ku Frankfurt – Der Platinpreis hat im gerade beendeten Quartal die schwächste Entwicklung seit sieben Jahren aufgewiesen. Die Notierung gab in den drei Monaten um fast 15 % nach. Analysten zufolge ist es nicht nur der VW-Abgasskandal, der auf dem Markt lastet. Hinzu kämen Faktoren wie eine Flaute in der chinesischen Nachfrage nach Platinschmuck und das steigende Angebot aus Südafrika, weil die Folgen des großen Minenarbeiterstreiks des vergangenen Jahres immer weniger spürbar sind. So seien die Konzerne darauf angewiesen, große Mengen zu produzieren und abzusetzen, um ihre Bilanzen, die nach wie vor von den Auswirkungen des Streiks geschädigt sind, wieder auf Vordermann zu bringen, heißt es am Markt. Negative ErwartungenViele Analysten sehen auch für die kommenden Wochen und Monate eher schwarz. Marktteilnehmer fürchten, dass sich die Autokäufer vom Dieselmotor wegorientieren und wieder verstärkt auf Benzinmotoren setzen. Deren Abgasentgiftung kommt aber mit Palladium aus und erfordert im Katalysator nicht, wie beim Dieselmotor, den Einsatz von Platin. Am Mittwoch setzte sich der Preisverfall fort – wenn auch in einem deutlich abgeschwächten Tempo. Die Notierung gab um 0,1 % auf 917 Dollar je Feinunze nach. Immerhin hielt sich der Preis oberhalb von 900 Dollar. Unter diese Marke war er am Vortag erstmals seit fast sieben Jahren gerutscht.Auch für Gold war das dritte Quartal schwach. Der Preis gab in den drei Monaten um 4 % nach. Es handelt sich damit um das fünfte Quartal in Folge mit einem Preisrückgang. Eine derart lange Zeitspanne mit Verlusten hat es zuletzt 1997 gegeben. Der Goldpreis leidet derzeit vor allem unter der Absicht der US-Notenbank Fed, die Zinsen zu erhöhen, sowie der hartnäckigen Abwesenheit von Inflation. Einige Analysten gehen davon aus, dass der Goldpreis in den kommenden Monaten noch deutlich weiter fallen wird. Er könnte, so wird erwartet, eventuell unter die Marke von 1 000 Dollar fallen. Am Mittwoch ermäßigte sich der Goldpreis um 1 % auf 1 116,30 Dollar je Feinunze.