Principal Global Investors rät zu Aktien
wrü Frankfurt – Die Bewertungen von Aktien sind zwar bereits hoch und beruhen zudem auf optimistischen Annahmen der Investoren. “Dennoch sind Aktien die bessere Wahl als Anleihen”, sagt Seema Shah, die Chefstrategin des US-Vermögensverwalters Principal Global Investors in ihrem Marktausblick für das vierte Quartal.Insgesamt würden die Bäume nicht in den Himmel wachsen. “Wenn alle Schocks, die der Weltwirtschaft gerade drohen, angewendet werden könnten, dann können wir eine bescheidene Rally von risikobehafteten Anlagen erwarten”, sagt Shah. Zwar seien Aktien schon hoch bewertet, doch vor dem Hintergrund der weiteren Lockerung der Geldpolitik durch die Notenbanken seien Aktien gegenüber Staatsanleihen zu bevorzugen. Wichtig sei aber der Blick darauf, in welchen Sektoren die Bewertung noch attraktiv sei.Unterbewertet sind Shah zufolge zum Beispiel Energie- und Finanztitel. Insbesondere Finanztitel seien interessant, weil sie bei der zu erwartenden Stabilisierung des Wirtschaftswachstums von einer steileren Zinskurve profitieren würden. “Reits bleiben die favorisierte defensive Wahl”, erklärt Shah. Diese Assetklasse habe zuletzt den Gesamtmarkt outperformt, doch bleibe der Ausblick für Reits solide in einem Umfeld mit niedrigem Wachstum und niedrigen Zinsen.Darüber hinaus sollten Anleger ihr Engagement in großen Aktien, den sogenannten Mega Caps, beibehalten. Diese würden Investoren eine defensive Positionierung gestatten, insbesondere vor dem Hintergrund einer erhöhten Volatilität und großer Risiken an den Aktienmärkten. Bunds reduzieren”Europas Probleme sind tiefer”, meint die Strategin, und dürften ein Fiskalpaket benötigen, um den derzeitigen Abwärtstrend umzukehren. Daher bevorzugt Shah US-Aktien gegenüber europäischen Dividendentiteln. Aufgrund des herausfordernden ökonomischen Ausblicks Europas hält die Strategin auch auf der Credit-Seite ein Engagement am US-Markt als aussichtsreicher als in Europa. Auch bei Staatsanleihen empfiehlt Shah US-Treasuries. Hingegen rät sie, das Exposure bei Bundesanleihen abzubauen. Die Unterstützung durch die EZB sei weitgehend eingepreist. Ein deutsches Fiskalpaket würde die Renditen bei Bunds hingegen heben.