Devisenmarkt

Schwedische Krone fällt nach Notenbank-Entscheidung

Die schwedische Zentralbank will den Leitzins bis 2024 bei 0 Prozent belassen. Die Währung verlor daraufhin 1,5 Prozent.

Schwedische Krone fällt nach Notenbank-Entscheidung

wbr Frankfurt

Die schwedische Zentralbank hat mitgeteilt, sie werde den Leitzins von 0,0% trotz hoher Inflation erst 2024 anheben. Die Notenbank will zudem ihre erworbenen Anleihen nicht auslaufen lassen, sondern bis zum Jahresende reinvestieren. Die Reichsbank verfolgt damit weiterhin eine sehr lockere Geldpolitik. Nach der Entscheidung geriet die schwedische Krone unter Druck. Die Währung notierte am Abend bei 10,58 Kronen pro Euro und damit 1,5% schwächer. Auf Sicht von drei Monaten hat die Währung gegenüber dem Euro fast 6% verloren.

Nach Ansicht der Commerzbank hätte die Riksbank ihre Geldpolitik weniger akkommodierend gestalten können. „Der Arbeitsmarkt verbessert sich zusehends, die Wirtschaft hat sich im vierten Quartal gut gehalten, die Aussichten sind gut und die Inflation liegt mit 4,1% deutlich über dem Inflationsziel von 2%“, heißt es in einer Analyse. Die Bank hätte es für möglich gehalten, dass Schweden einen ersten Zinsschritt nach vorn zieht, was die Währung stützen würde. Die Quittung für die aktuelle Entscheidung folgte prompt.

Einen Schub dürfte die Krone aber bekommen, wenn die Unsicherheit um den Ukraine-Konflikt nachlasse und sich die Aktienmärkte wieder fangen würden. „Solange dies nicht der Fall ist, wird die Krone ihr Aufwärtspotenzial nicht wirklich ausspielen können“, so Antje Praefcke von der Commerzbank.

Der Euro hat am Donnerstag um 0,4% zugelegt. Die Gemeinschaftswährung notierte am Abend bei 1,1468 Dollar. Die Aussicht, dass auch im Euroraum in absehbarer Zeit die Leitzinsen steigen werden, hat den Euro seit Monatsbeginn gestützt. Dass die Fed den Leitzins schon im März und dann mehrfach hintereinander anheben dürfte, sei hingegen für den Markt keine Neuigkeit.

Der japanische Yen fiel im Tagesverlauf gegenüber dem Dollar auf ein Einmonatstief. Am Abend notierte die Währung wieder etwas erholt bei 115,95 Yen pro Dollar, was immer noch einem Rückgang um 0,4% entspricht. In den vergangenen sechs Monaten hat der Yen 4,8% eingebüßt. Die Bank of Japan kündigte an, sie werde intervenieren und 10-jährige japanische Anleihen kaufen.

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