Kryptowährungen

Schwieriges Umfeld für Cyberdevisen

Die Zeichen stehen auf eine fortschreitende Adoption von Kryptowährungen. Doch die Kurse von Bitcoin und Ether bleiben unter Druck, die Handelsvolumen entwickeln sich rückläufig.

Schwieriges Umfeld für Cyberdevisen

xaw Frankfurt

Die hohe Risikoaversion an den Finanzmärkten bereitet ein schwieriges Umfeld für Kryptowährungen. Bitcoin ist nach einer kurzen Zwischenrally Ende März wieder unter die Marke von 40000 Dollar zurückgefallen. Zwischen Jahresbeginn und Dienstagabend hat die führende Cyberdevise ebenso wie die Nummer zwei des Segments, Ether, nahezu 18% an Wert verloren. Auch das tägliche Handelsvolumen am gesamten Kryptomarkt ist erheblich zurückgegangen.

Dabei zeigt ein Bericht der Plattform Coinbase, dass europäische Investoren zunehmend in digitale Assets investieren. Zudem hat mit der Zentralafrikanischen Republik der zweite Staat weltweit Bitcoin als offizielles Zahlungsmittel eingeführt. Krypto-Befürworter berufen sich darauf, dass Cyberdevisen Menschen in Entwicklungsländern einen Zugang zum Finanzkreislauf ermöglichen können. Allerdings haben sich in El Salvador, das Bitcoin als erstes Land zum offiziellen Zahlungsmittel erklärt hatte, weite Teile der Nutzer wieder von der Digitalwährung abgewandt, da die Gebühren für den Tausch in Dollar zu hoch ausfielen. In Bezug auf die Zentralafrikanische Republik wird an einer erfolgreichen Adoption gezweifelt, da nur ein geringer Teil der Bevölkerung überhaupt Zugang zum Internet hat.

Aktuell richtet sich der Fokus im Segment somit eher auf verstärkte Regulierungsbemühungen, auch in der Europäischen Union, sowie den Ukraine-Krieg. Denn bei Marktturbulenzen lösen viele Trader zunächst ihre Positionen bei den riskantesten Anlagen auf, um Verluste in anderen Assetklassen ausgleichen und Margin Calls bedienen zu können.

Zumindest bei Ether ist ein Auslöser für Kursfantasien in Sicht: Im laufenden Jahr soll Ethereum auf das Proof-of-Stake-Verfahren umgestellt werden, das weniger energieintensiv ist als das von Bitcoin genutzte Proof-of-Work-Verfahren. Ether dürfte damit laut Analysten für Nachhaltigkeitsinvestoren gangbarer werden. Allerdings ist der geplante Update-Termin im zweiten Quartal für die Entwickler nicht mehr einzuhalten.

Bericht Seite 3

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