Nachhaltige Anleihen

SEB: Sustainable Finance legt 2023 zu

Die Experten der SEB erwarten für das Marktsegment der nachhaltigen Finanzen ein gutes Jahr 2023. Es sollte mehr Bonds geben. Es werde stärkere Investments in erneuerbare Energien geben.

SEB: Sustainable Finance legt 2023 zu

kjo Frankfurt

In diesem Jahr könnte nach einer weltweit zehnjährigen Stagnation von Investitionen in erneuerbare Energien ein Wendepunkt erreicht werden und die globalen Investitionen könnten um etwa 25% auf fast 600 Mrd. Dollar steigen. Diese Prognose geben die Experten der SEB ab. Vor diesem Hintergrund wird erwartet, dass die weltweiten Transaktionen im Bereich der nachhaltigen Finanzierungen in diesem Jahr insgesamt 1,76 Bill. Dollar erreichen werden. Diese Prognose entspreche dem Rekord aus dem Jahr 2021, wobei die Experten der SEB annehmen, dass 2023 das bisher stärkste Jahr für nachhaltige Anleihen und Kredite werden könnte.

Mit Blick auf die Energiewende lasse sich festhalten, dass das Jahr 2022 als großer Einschnitt und letztlich als entscheidender Schritt nach vorne zu betrachten sei – politisch wie wirtschaftlich. Die Energiekrise habe die Mängel in der bestehenden Infrastruktur schonungslos aufgedeckt und diene gleichzeitig im positiven Sinne als Katalysator für einen Investitionsschub. So wird nach Ansicht der SEB-Experten nach einem verlorenen Jahrzehnt der Stagnation der nachhaltige Wandel endlich beschleunigt und kurzfristige Investitionen werden mit langfristigen klimabezogenen Zielen in Einklang gebracht.

„Das Jahr 2022 kann in Bezug auf die Energiewende sicher als Wendepunkt bezeichnet werden, und wir erwarten, dass die Investitionen in erneuerbare Energien 2023 um 25% auf fast 600 Mrd. Dollar steigen werden. Die Energiekrise wirkt hier ganz klar als Katalysator für einen Investitionsschub“, sagt Thomas Thygesen, Head of Research, Climate & Sustainable Finance bei der SEB. „Einen starken Anstieg der Investitionen in erneuerbare Energien prognostizieren wir für Europa, angetrieben durch die Arbeit der Regierungen, der EU-Kommission sowie von Haushalten und Unternehmen, die eine lokale Versorgung als Ergänzung zum zentralen System aufbauen.“

Rückkehr zu Höchstständen

Der Ausblick auf den Markt für nachhaltige Finanzierungen im Jahr 2023 falle im Vergleich zum vergangenen Jahr deutlich positiver aus. So erwarten die SEB-Experten eine Rückkehr zu Höchstständen. Stabilisiere sich der allgemeine globale Schuldenmarkt, werde das globale Volumen nachhaltiger Anleihen und Kredite 2023 auf die Größenordnung von fast 1,8 Bill. Dollar klettern. Im Vergleich dazu werde das Transaktionsvolumen für vergangenes Jahr auf 1,55 Bill. Dollar und für 2021 auf 1,69 Bill. Dollar geschätzt. Nachhaltige Anleihen und Kredite würden wieder zulegen und einen immer größeren Anteil am allgemeinen Schuldenmarkt einnehmen.

„Das Wachstum 2023 wird von einem stärkeren Markt für nachhaltige Anleihen angetrieben, da die Investitionen zunehmen und die Unsicherheiten hinsichtlich der Zinssätze­, der Energiepreise und anderer wirtschaftlicher Abwärtsrisiken nachlassen“, heißt es bei den Experten. Dies werde dazu beitragen, den Rückstand bei der Finanzierung nachhaltiger Anleihen aufzuholen, die im vorigen Jahr aufgeschoben worden seien. Gleichzeitig bedeute die verstärkte Prüfung durch Regulierungsbehörden und Investoren, dass die Emittenten nachhaltiger Anleihen mehr Anstrengungen unternehmen müssten, um ihre Ambitionen und ihre Wirkung zu zeigen.

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