Sorge wegen US-Produktion drückt Brent-Ölpreis

Steuerpläne dürften Anreiz für US-Förderer schaffen

Sorge wegen US-Produktion drückt Brent-Ölpreis

ku Frankfurt – Der Preis der weltweit wichtigsten Ölsorte Brent Crude hat am Freitag um 2,2 % auf 55,02 Dollar je Barrel (159 Liter) nachgegeben. Jan Edelmann, Rohstoffanalyst bei der HSH Nordbank, verweist auf geradezu dramatische Effekte der von Trump geplanten Steuerreform auf den Ölmarkt. Da Importe auch von Öl steuerlich stark benachteiligt werden sollen, werde es zu einem Preisaufschlag von bis zu 25 % bei der US-Referenzsorte West Texas Intermediate kommen. “Dieser unerwartete Zugewinn bei den US-Förderern würde eine Überrendite erzeugen, die Anreize schafft, die Ölförderung massiv auszuweiten”, befürchtet Edelmann. Damit würde das Opec-Vorhaben einer globalen Angebotskürzung wohl scheitern.Nach drei Handelstagen mit Kursgewinnen hat zum Wochenausklang am europäischen Aktienmarkt Schwäche vorgeherrscht. Der Dax gab um 0,3 % auf 11 814 Punkte nach. Der Euro Stoxx 50 ermäßigte sich um 0,5 % auf 3 303 Zähler. Händler sprachen von einer leichten Konsolidierungstendenz am Markt. Das US-Wirtschaftswachstum ist im Schlussviertel 2016 gemäß der ersten Schätzung des US-Handelsministeriums lediglich mit einer Jahresrate von 1,9 % gestiegen, nach 3,5 % im dritten Quartal. Im Durchschnitt der Ökonomenprognosen war mit einem Anstieg um 2,2 % gerechnet worden. Für das Gesamtjahr 2016 ergibt sich ein Anstieg des Bruttoinlandsprodukts von 1,6 %. Dies ist der schwächste Wert seit 2011.Im SDax brachen Zeal Network um 24,4 % auf 29 Euro ein. Im Ausblick auf 2017 stellte der Glücksspielanbieter eine Dividende von nur 1 Euro je Aktie in Aussicht. Analysten hatten mit wie im Vorjahr 2,80 Euro gerechnet.Der Euro legte um 0,1 % auf 1,0691 Dollar zu. Damit setzte die Dollarschwäche nach einer kurzen Unterbrechung wieder ein. Seit dem 3. Januar hat der Greenback gegenüber wichtigen Partnerwährungen rund 4 % eingebüßt. Trotz des am Vortag eskalierten Handelsstreits der neuen US-Administration mit Mexiko erholte sich der mexikanische Peso leicht. Der Dollar gab um 0,8 % auf 21,04 Peso nach. Zunächst hatte der Peso allerdings um 0,6 % nachgegeben. US-Präsident Donald Trump hatte am Vortag mit einem Strafzoll von 20 % auf Importe aus Mexiko gedroht.