ROHSTOFFE

Sorgen um Iran-Abkommen stützt den Ölpreis

Steigende US-Förderaktivitäten - Gold unter Druck

Sorgen um Iran-Abkommen stützt den Ölpreis

dm Frankfurt – Die vierte Woche in Folge ist die Zahl der US-Ölbohrtürme, die in Betrieb stehen, gestiegen, und zwar auf 825. Dis ist das höchste Niveau seit März 2015, wie die Ölservicegesellschaft Baker Hughes meldete. Seit Jahresbeginn hat die Zahl der Ölbohranlagen um 78 zugenommen. Damit tritt das ein, was viele Marktbeobachter erwartet haben: Die steigenden Ölpreise ziehen mehr Ölförderaktivitäten in den Vereinigten Staaten an. Inzwischen werden dort mehr als 10 Mill. Barrel pro Tag produziert. Die Zahlen von Baker Hughes belasteten am Montag die Notierungen am Rohölmarkt zeitweise. Die Sorgen vor einer Kündigung des Atomabkommens mit Iran durch die USA sind zu Wochenbeginn damit etwas in den Hintergrund gerückt. Mike Pompeo, Außenminister der USA, hatte auf einer Reise nach Israel und Saudi-Arabien Iran als größten Sponsor des internationalen Terrorismus bezeichnet und eine Neuverhandlung des Atomabkommens verlangt. Irans Präsident Hassan Rohani erklärte, das Abkommen sei nicht neu verhandelbar. Die USA müssen bis am 12. Mai entscheiden, ob ausgesetzte Sanktionen gegen Iran weiterhin außer Kraft bleiben. Im späten europäischen Handel kostete ein Fass (159 Liter) der Nordseesorte Brent Crude 74,28 Dollar und damit 0,4 % mehr als am Freitag. Die führende Sorte WTI war für 0,1% mehr oder 68,29 Dollar zu haben.Am Edelmetallmarkt standen die Notierungen zu Wochenbeginn unter Druck. Eine Feinunze Gold kostete zuletzt 1 312 Dollar und damit 1 % weniger als am Freitag, und eine Feinunze Silber mit 16,21 Dollar rund 2,2 % weniger. Händler verwiesen auf die anhaltende Stärke des Dollars.Unter den Industriemetallen legte Aluminium um 0,4 % auf 2 224 Dollar je Tonne zu. Laut der Konsensschätzung von Reuters erwarten 32 befragte Analysten im Durchschnitt für 2018 einen Kassa-Aluminiumpreis von 2 150 Dollar je Tonne. Im Markt dürfte demnach ein Defizit von 550 000 Tonnen bestehen und im Jahr 2019 ein solches von 588 500 Tonnen. Die US-Sanktionen gegen den russischen Aluproduzenten Rusal hatten Anfang April zu einem kräftigen Preisanstieg auf über 2 500 Dollar je Tonne geführt, da befürchtet wird, dass russisches Aluminium länger aus dem Markt ausgeschlossen werden könnte.