Porsche und Vonovia legen deutlich zu
Nach dem größten Rücksetzer des Dax seit Mitte Juni am Vortag haben sich die Kurse am deutschen Aktienmarkt zur Wochenmitte ausgehend von dem niedrigeren Niveau doch etwas erholt. Der Dax gewann bis mittags 0,6% auf 18.343 Punkte. Der MDax legte gar 1,1% auf 25.526 Zähler zu.
Im Dax gewannen Porsche Vorzüge bis mittags 4% auf 75,46 Euro. Vonovia legten 2,8% auf 27,98 Euro zu, nachdem Konzernchef Buch im Club der Frankfurter Wirtschaftspresse erklärt hatte, dass die Immobilienkrise für Vonovia praktisch vorbei sei und dass es bei Vonovia so gut wie keinen Leerstand gebe. Nachdem Volkswagen sein Margenziel für 2024 gesenkt hat, gaben VW Vorzüge bis mittags 1,3% auf 105,20 Euro nach.
Im MDax erholten sich Delivery Hero bis mittags um 8,6% auf 20,98 Euro. Hellofresh erholten sich um 8,5% auf 6,14 Euro. Rüstungsaktien sind weiter gefragt. Hensoldt gewannen bis mittags 6,2% auf 37 Euro.
Am Anleihemarkt gewann der richtungsweisende Bund-Future bis mittags 0,4% auf 131,38%. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen ermäßigte sich auf 2,53%.
Öl der Sorte Brent gewann 0,2% auf 84,82 Dollar je Barrel, zog aber nach den rückläufigen Preisen der Vortag auch nicht an. Händler sprachen von einer derzeit eher entspannten Marktsituation.
„Heute ist kaum mit Impulsen zu rechnen und es ist fraglich, ob sich Anleger vor Veröffentlichung der US-Inflationszahlen aus der Deckung wagen“, schreibt die Landesbank Helaba in ihrem Marktausblick. Am Donnerstag werden in den USA die Verbraucherpreise im Juni publiziert. Sie könnten weiteren Aufschluss geben für Zeitpunkt und Tempo der erwarteten Zinssenkungen durch die US-Notenbank Fed. An der Wall Street traten derweil die großen Börsenindizes auf der Stelle.
Inflationsdaten belasten chinesische Börsen
Die wichtigsten asiatischen Aktienmärkte zeigten sich am Mittwoch durchwachsen. Sie folgten damit den Vorgaben der Wall Street, wo sich nach den jüngsten Hochs Ermüdungserscheinungen bemerkbar gemacht hatten. Dabei bewegten sich die Veränderungen in überschaubaren Grenzen.
Der halbjährliche Rechenschaftsbericht des US-Notenbankchefs am Vorabend hatte den Märkten keinen Aufschluss über den weiteren Weg der US-Geldpolitik gegeben. „Der oberste US-Währungshüter lässt sich weiterhin nicht genau in die Karten schauen, wie lange die Fed noch am aktuellen Leitzinsniveau festzuhalten gedenkt“, betonte Elmar Völker, Senior Fixed Income Analyst bei der Landesbank Baden-Württemberg.
Zu den Verlierern gehörten die chinesischen Börsen. Die Marktstrategen der Deutschen Bank verwiesen auf Inflationsdaten. Diese hätten die deflationären Tendenzen unterstrichen. Die Verbraucherpreise in China hatten sich im Vergleich zum Vorjahr kaum verändert. Der Verbraucherpreisindex zeigte für Juni einen Anstieg von 0,2% im Vergleich zum selben Vorjahresmonat und damit nur eine geringe Verteuerung. Analysten hatten mit einem Anstieg von 0,4% gerechnet. Auch im Mai stieg der Index im Vorjahresvergleich nur um 0,3%.
Allerdings riet Thomas Altmann, Fondsmanager beim Vermögensverwalter QC Partners, zu einer differenzierten Betrachtung. „Die Lebensmittelpreise sind im Juni im Jahresvergleich um 2,1% gefallen“, so Altmann. „Und hier ist Deflation durchaus positiv, denn fallende Lebensmittelpreise entlasten die Bevölkerung und lassen damit mehr Spielraum für andere Konsumausgaben.“
Der Hang-Seng-Index der Sonderverwaltungszone Hongkong verlor zuletzt 0,16% auf 17.496 Punkte. Der CSI 300 mit den 300 wichtigsten Aktien der chinesischen Festlandbörsen gab um 0,25% auf 3.431 Punkte nach.
Japanische Aktien vergleichsweise stark
Japanische Aktien zeigten sich dagegen erneut mit relativer Stärke. Der Nikkei 225 gewann 0,6% auf 41.832 Punkten. Die australische Börse endete dagegen leicht im Minus. Der Leitindex S&P/ASX 200 gab um 0,2% auf 7.817 Zähler nach.