Stoxx 600 steigt auf Rekord
ck Frankfurt
Im Sog einer festeren Wall Street haben die europäischen Aktienmärkte am Donnerstag zumeist zugelegt. Der Stoxx Europe600 erreichte am Nachmittag ein Rekordhoch von 449 Punkten und schloss mit einem Gewinn von 0,2% bei 446 Zählern. Der Dax schloss dagegen mit einem Minus von 0,3% auf 15407 Punkte. Allerdings setzte er sich damit von dem im frühen Geschäft erreichten Tief von 15351 Zählern ab.
Auf dem Dax lasteten unter anderem Bayer, die als Schlusslicht des Index 5% auf 52,20 Euro einbüßten. Ein US-Gericht hatte den Antrag des Unternehmens abgelehnt, künftige Streitigkeiten um das Unkrautvernichtungsmittel Roundup gegen Zahlung von 2 Mrd. Dollar beizulegen. Die Nord/LB reagierte mit einer Senkung des Kursziels für die weiter zum Kauf empfohlene Aktie von 65 auf 61 Euro. Die Hoffnungen, Bayer könnte nun bald einen Schlussstrich unter die Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten ziehen, hätten mit der Zurückweisung des nachgebesserten Vergleichsvorschlags zum Umgang mit möglichen künftigen Klagen durch den zuständigen US-Richter Chhabria einen Rückschlag erlitten. Die Beilegung des Rechtskomplexes werde sich weiter verzögern. Puma gaben bis auf 90,82 nach und schlossen mit einem Minus von 0,6% bei 93Euro. Der französische Luxusgüterkonzern Kering hatte 8,9 Millionen Puma-Aktien veräußert. Damit ist der Anteil des Unternehmens an Puma von 9,9% auf 4% gesunken.
MTU legen deutlich zu
Airbus kletterten in Paris um 9,1%. Die Gesellschaft erklärte, dass vor dem Hintergrund der Überwindung der Pandemie Mitte des Jahrzehnts monatlich mehr A320- und A220-Modelle produziert werden könnten als jemals zuvor. Das beflügelte auch die Aktien von Flugzeugbauzulieferern. So waren MTU mit einem Gewinn von 2,4% der drittstärkste Dax-Wert. Rolls-Royce und Meggitt zogen in London um 4,1% und 3,6% an, in Paris gewannen Safran 3,5%. Auch die Aktie des US-Wettbewerbers Boeing, die am Abend mit 3,1% im Plus lag, wurde von der Nachricht getrieben.
In London zog ferner die Aktie des Dienstleisters Equiniti um 6,7% auf 179,6 Pence an. Grund war ein Gebot von 180 Pence je Aktie des Finanzinvestors Siris. Johnson Matthey verloren dagegen 3,6%. Anlässlich der Vorlage seiner Zahlen warnte der Anbieter von Autokatalysatoren vor negativen Auswirkungen der gestiegenen Rohstoffpreise auf seinen Cash-flow. Unter Druck standen Aktien von Coronagewinnern. Hellofresh (–3,6%) und Shop Apotheke (–3,1%) waren Schlusslicht bzw. der drittschwächste Wert des MDax.