Swisscanto hält Aktien für attraktiver als Bonds
kjo Frankfurt – Die Weltwirtschaft hat in den vergangenen Monaten Fahrt aufgenommen, und die Vorlaufindikatoren deuten für 2017 auf eine Wachstumsbeschleunigung hin. Die Neuausrichtung der US-Wirtschaftspolitik steht aktuell im Fokus der Märkte. Für den wirtschaftlichen Ausblick in den USA wird wesentlich sein, wie der neue Präsident Donald Trump sein angekündigtes Infrastrukturprogramm gestaltet. Darauf weisen die Anlageexperten von Swisscanto Invest hin. Sie halten im gegenwärtigen Umfeld Aktien immer noch für attraktiver als Anleihen.Die Ausgestaltung des US-Infrastrukturprogramms werde auch den Zinserhöhungspfad der US-Notenbank Fed entscheidend beeinflussen. “Wir rechnen für 2017 mit drei Zinsschritten”, heißt es bei Swisscanto. Mario Draghi, der Präsident des EZB-Rats, sehe “keinen überzeugenden Aufwärtstrend” bei der Inflation. Die Europäische Zentralbank (EZB) bleibe entsprechend expansiv. Die zunehmende Zinsdifferenz zwischen den USA und anderen wichtigen Industrieländern werde dem Dollar zu neuer Stärke verhelfen. Gleichzeitig zur erwarteten Wachstumsbeschleunigung klettere die Inflation in Richtung Zielgerade, allen voran in den USA. Das Gewinnwachstum, das sich an das nominale Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) anlehne, werde an Schwung gewinnen. “Vor diesem Hintergrund erachten wir Aktien nach wie vor als attraktiver gegenüber Anleihen. Interessant erscheinen auch alternative Anlagen, konkret Rohstoffe. Pfund- und Euro-Positionen sind aufgrund von Abwertungsgefahren wenig interessant: Trotz anziehender Inflationsraten bleibt die geldpolitische Ausrichtung der EZB sehr expansiv”, so die Einschätzung von Swisscanto. Erhebliches NachholpotenzialZudem könnten politische Risiken im Zusammenhang mit den Brexit-Verhandlungen und den bevorstehenden Wahlen in Europa sowohl den Euro als auch das Pfund unter Druck setzen. Nach der erfolgten Dollar-Konsolidierung der vergangenen Wochen erscheint den Experten hingegen wieder das Dollar-Segment von Anleihen attraktiv. Während Schweizer Aktien erhebliches Nachholpotenzial besitzen würden, seien Dividendenpapiere aus der Eurozone auch unter Bewertungsaspekten preiswert. Ähnlich wie kanadische und japanische Aktien würden diese zyklischen Märkte von der sich abzeichnenden Gewinnwachstumsbeschleunigung und der erwarteten Dollarstärke profitieren. “Das steigende weltwirtschaftliche Wachstum, anziehende Inflationsraten, das angekündigte US-Infrastrukturprogramm sowie geopolitische Risiken sprechen für weiter steigende Rohstoffpreise”, heißt es weiter.