Fondsanalyse

Technologiefonds bleiben aussichtsreich

Corona hat zu einem Digitalisierungsschub geführt, der sich fortsetzen dürfte. Vor diesem Hintergrund sind die zuletzt sehr lukrativen Technologiefonds nach wie vor chancenreich.

Technologiefonds bleiben aussichtsreich

Von Werner Rüppel, Frankfurt

Corona hat zu massiven Veränderungen unseres Lebens geführt. Denn es hat sich gezeigt, dass wir nicht unbedingt immer vor Ort sein müssen. Vieles lässt sich auch online bzw. digital lösen. Viele Arbeitnehmer konnten aus dem Homeoffice heraus arbeiten. Und fast alle Güter sind online erhältlich. Aufgrund des Booms infolge der Pandemie sowie der sinkenden Zinsen sind die Kurse der Big-Tech-Werte – Titel wie Apple, Amazon, Microsoft, Alphabet oder Facebook – sowie die der Digitalisierungsgewinner insgesamt kräftig geklettert. Entsprechend haben auch Fonds auf diese Aktien markant zugelegt.

Für Anleger hat es sich vor diesem Hintergrund also richtig gelohnt, in aktiven Digitalisierungs- und Technologiefonds investiert zu sein. Wobei praktisch alle Produkte auf Jahressicht und über fünf oder zehn Jahre enorm hohe Wertsteigerungen aufweisen (siehe Tabelle).

Auf Sicht von zehn Jahren schneiden übrigens die drei großen Schwergewichte am besten ab: der 11,3 Mrd. Euro schwere BlackRock World Technology mit einer Performance von 24,6% pro Jahr, der 13,1 Mrd. Euro schwere Fidelity Global Technology mit 24,0% jährlich sowie der 8,6 Mrd. Euro schwere Franklin Technology Fund mit 24,5% pro Jahr.

Gewinne bei Big Tech steigen

Aber auch die Produkte der heimischen Anbieter Deka, DWS und Union Investment haben hohe Wertzuwächse erwirtschaftet. Insofern war es für Investoren vor allem wichtig, in den vergangenen Jahren bei der Tech-Party mit einem entsprechenden Fondsprodukt mit dabei gewesen zu sein.

Doch wie sind die weiteren Aussichten für die Digitalisierungs- und Technologieaktien? Eines hat sich im Vergleich zur Dotcom-Blase Anfang des Jahrtausends geändert: Big Tech ist heute profitabel und erwirtschaftet viel Geld. Natürlich gibt es bei Einzelwerten im Digitalisierungs- und Technologiesektor mitunter kräftige Übertreibungen. Kurse von defizitären Unternehmen mit noch wenig Umsatz werden aufgrund von reichlich Fantasie mitunter nach oben getrieben. Von daher macht gerade bei Technologie auch eine breit gestreute Fondslösung, die von Technologieexperten gesteuert wird, Sinn. Denn auch die besonders erfolgreichen Unternehmen im Tech-Sektor wechseln über die Jahre.

Insgesamt ist der Tech-Sektor profitabel und bleibt trotz einer insgesamt nicht gerade niedrigen Bewertung chancenreich. Schließlich hat durch Corona ein regelrechter Digitalisierungsschub eingesetzt, und Technologie bestimmt mehr und mehr unser Leben. „Insbesondere glauben wir, dass der Ausbruch des Coronavirus die Chance, die sich durch den digitalen Wandel bietet und die unserer Meinung nach gerade erst beginnt, beschleunigt hat“, erklärt Jonathan Curtis, Manager des Franklin Technology Fund. „Auch gehen wir davon aus, dass das Wachstum über viele Jahre hinweg robust sein wird, da Unternehmen und ihre Kunden versuchen, auf den neuen digitalen Fähigkeiten aufzubauen, die sie während der Krise erworben haben.“

Kurzfristige Risiken

Curtis und auch andere Branchenexperten gehen nicht davon aus, dass die Welt wieder zu einem Zustand vor der Pandemie zurückkehren wird. Vielmehr setze sich der durch Corona ausgelöste Digitalisierungsschub fort. Das erscheint plausibel, und jeder stellt dies auch in seinem eigenen Leben fest. Curtis wörtlich: „Wir sind der Ansicht, dass die von der Pandemie ausgelöste Krise nur der Anfang der digitalen Transformation unserer Gesellschaft war – und nicht der Übergang oder das Ende dieser Entwicklung.“

Vor diesem Hintergrund bleiben Fondsinvestments in den Digitalisierungs- und Technologiesektor ausgesprochen aussichtsreich. Dies gilt vor allem mittel- bis langfristig. Kurzfristig könnten allerdings Zinsstraffungen zu Kurskorrekturen in dem stark zinsabhängigen Sektor führen. Auch zwischenzeitliche Gewinnmitnahmen sind besonders in den Monaten September und Oktober immer möglich. Denn Tech-Anlagen sind nun einmal keine Witwen- und Waisen-Papiere.

Ausgewählte aktive Digitalisierungs- und Technologiefonds
AuM in Mill. EuroPerformance (%)Volatilität (%)Lfd. Kosten (%)
NameISIN1 J.3 J. p.a.5 J. p.a.10 J. p.a.
BGF – World Technology Fund A2LU01713104431125734,833,033,824,621,91,81
BIT Global Internet Leaders 30 R – IDE000A2N8127  81165,41,92
Deka-Technologie CFDE0005152623  63526,823,123,220,918,21,47
DNB Fund Technology Retail ALU0302296495 109233,319,720,721,216,41,57
DWS Artificial Intelligence NDDE0008474149  43421,922,822,820,620,61,70
Fidelity Global Technology A-EURLU00995745671306042,428,825,824,019,11,89
Franklin Technology A Acc EURLU0260870158 855341,831,329,424,521,11,82
Pictet-Digital P EURLU0340554913 465417,014,915,317,416,82,00
Polar Capital Global TechnologyIE0030772275 789019,225,327,323,917,41,59
The Digital Leaders FundDE000A2H7N24  15044,626,420,41,67
Unisector: HighTech ALU0101441672  62724,922,721,619,718,81,86
Quelle: Morningstar, Fondsgesellschaften, 6.9.2021; AuM = Assets under Management; Volatilität über 3 Jahre p.a.Börsen-Zeitung
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