Templeton setzt auf Dividendentitel
dh Frankfurt – Mit der Verlangsamung des Wirtschaftswachstums und den anhaltenden Handelsspannungen zwischen den USA und China meint die Fondsgesellschaft Franklin Templeton, Indizien zu erkennen, dass sich Anleger von den wachstumsstarken Aktien abwenden und stattdessen Dividendentitel noch größeren Zulauf erfahren könnten. “In den vergangenen drei Jahren trieben wachstumsstarke Aktien, darunter Titel aus dem Technologiesektor, den Bullenmarkt bei US-Aktien auf Rekordhochs. Diese Aktien schneiden auch in Phasen geopolitischer Unsicherheit in der Regel besser ab als der Aktienmarkt insgesamt. Während der jüngsten Volatilitätsschübe am Markt gab es jedoch Anzeichen dafür, dass viele wachstumsorientierte Anleger ihren Standpunkt allmählich ändern könnten”, meinen Nick Getaz und Matt Quinlan, Portoliomanager bei Franklin Templeton. Aufgrund der schwächelnden Indikatoren scheine der Markt eher an stabilen Unternehmen mit beständigem Dividendenwachstum interessiert zu sein.In aller Regel handelt es sich bei Dividenden um regelmäßige Barzahlungen, die vierteljährlich oder jährlich erfolgen. “Allerdings sind nicht alle dividendenzahlenden Aktien gleich, und unsere Strategie ist nicht auf Aktien mit hoher Dividendenrendite konzentriert”, so die Experten. Als langfristig orientierter Anleger, wie es Franklin Templeton ist, bestehe die Strategie darin, in Unternehmen mit steigenden Dividenden oder Unternehmen mit nachweislich erheblichem und nachhaltigem Dividendenwachstum anzulegen. Attraktive AlternativenDafür gäbe es laut Getaz und Quinlan drei Gründe. Erstens könnten hochwertige, ertragsstarke Unternehmen attraktive Alternativen zu Investments am Anleihenmarkt darstellen. “Unserem Research zufolge ist bei Unternehmen mit steigenden Dividenden in der Regel ein größerer langfristiger Kurszuwachs zu beobachten als bei Unternehmen, die ihre Dividenden unverändert belassen oder keine Dividenden zahlen”, sagen die Portfoliomanager. Somit würden sie auf Dauer auch weniger Volatilität aufweisen. Diese Performance-Merkmale seien das Resultat der robusten Geschäftsmodelle und von Geschäftsleitungen, die sich der Zahlung einer steigenden Dividende durch das Auf und Ab des Konjunkturzyklus verschrieben haben.Zweitens seien die Unternehmen mit steigenden Dividenden in der Regel Marktführer. “Nach unserer Auffassung starten die Unternehmen, die unseren Aufforderungen für Dividendenwachstum genügen, mit einem großen Vorsprung. Unser Fokus liegt jedoch darauf zu identifizieren, welche dieser Qualifikanten in der besten Position sind, diesen Wettbewerbsvorsprung künftig zu erhalten und auszubauen”, konstatieren die Experten von Franklin Templeton. Man versuche, Dividend Grower zu identifizieren, die in ihren Branchen oder Marktnischen führend sind, attraktive langfristige Wachstumschancen besitzen, die das Potenzial für erhöhte Rentabilität ermöglichen, und die Geschäftsleitungen haben, die vernünftige Entscheidungen zur Kapitalallokation nachgewiesen haben.Drittens gebe es in immer mehr Sektoren Unternehmen mit steigenden Dividenden. Seit der Finanzkrise sei eine viel breitere, vielfältigere Gruppe von Unternehmen zu finden, die als “Dividend Grower” gelte. Vor der Krise hätten Finanzunternehmen diese Kategorie dominiert. Mittlerweile könnten immer mehr Technologieunternehmen sowie Unternehmen aus dem Industriesektor zu dem Kreis gezählt werden.Durch die Verknüpfung aller Aspekte könne man investierbare dividendenzahlende Unternehmen gut identifizieren. “Nach unserer Auffassung werden durch die Kombination aus nachgewiesenem Dividendenwachstum und robusten Geschäftsmodellen sowie einer vernünftigen Kapitalallokation die Gewinne und das Wachstum des freien Cashflows gesteigert”, resümieren Getaz und Quintlan. Dies wiederum treibe in der Regel die künftigen Investitionen in die nächste Wachstumsrunde an, wodurch der sehr positive Wachstumszyklus wiederholt und ein nachhaltiger, deutlich wachsender Dividendenstrom erwirtschaftet wird.