sts Frankfurt – Berichte zu einer neuen Welle von US-Zöllen auf Produkte aus China haben Anleger zum Wochenauftakt Zurückhaltung üben lassen. Entsprechend gab es Gegenwind für Risikoanlageklassen wie Aktien. Während die US-Börsen im frühen Geschäft leicht schwächer tendierten, rettete sich der Euro Stoxx 50 als Leitindex der Eurozone mit 3 346 Zählern unverändert in den Handelsschluss. Der Dax beendete den Tag hingegen mit einem Minus von 0,2 % auf 12 096 Stellen. Die Unternehmen im wichtigsten deutsche Aktienindex sind in stärkerem Maße als die im Euro Stoxx 50 auf den Export ausgerichtet und leiden deshalb potenziell stärker unter der Eskalation des Handelskonflikts.Diese Ängste erhielten neue Nahrung durch Berichte über weitere US-Zölle und entsprechende Gegenmaßnahmen Chinas. US-Präsident Donald Trump hatte Berichten zufolge in der vergangenen Woche Mitarbeiter angewiesen, Zölle auf Einfuhren im Volumen von 200 Mrd. Dollar jährlich zu verhängen. Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete gestern, die Zölle in Höhe von 10 % könnten noch am Montag (US-Zeit) angekündigt werden. Während China vorherige Zollsatzverschärfungen auf seine Ausfuhren in die Vereinigten Staaten mehr oder minder hinnahm, kündigte die Volksrepublik diesmal eine deutliche Reaktion an. Man werde die nötige Antwort darauf geben, sagte ein Sprecher des Außenministeriums. Außerdem ist fraglich, ob es dann zu einer neuen Runde von Handelsgesprächen der beiden Staaten kommt.Neben Trump ist es der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan, der Anleger verunsichert. Während Trump jedoch am Welthandel sägt, gefährdet Erdogan die Unabhängigkeit der türkischen Notenbank. Entsprechende Ängste setzen die türkische Währung wieder unter Druck, nachdem sie am Donnerstag noch von einer Zinsanhebung profitiert hatte. Für einen Dollar mussten 6,30 Lira gezahlt werden. Das waren 2,2 % mehr als zum Wochenschluss.