Trump versetzt Märkte in Panik - Höchster Dax-Verlust seit 30 Jahren

US-Einreiseverbot für Europäer - Fed stabilisiert Wall Street mit 1,5 Bill. Dollar - Italiens Anleihen sacken ab

Trump versetzt Märkte in Panik - Höchster Dax-Verlust seit 30 Jahren

ck Frankfurt – Die Panik an den Finanzmärkten verstärkt sich. Nachdem US-Präsident Donald Trump ein Einreiseverbot für Europäer angekündigt hatte, gingen die Aktienmärkte gestern rund um den Globus in den freien Fall über. Am Nachmittag verstärkte sich der Kurseinbruch, nachdem die Beschlüsse der Europäischen Zentralbank die Marktteilnehmer enttäuscht hatten und auch der amerikanische Aktienmarkt abgesackt war.Der Dax fiel bis auf ein Vierjahrestief von 9 139 Zähler und schloss mit einer Einbuße von 12,2 % bei 9 161 Punkten. Das war sein höchster Tagesverlust seit mehr als 30 Jahren. Der die Nervosität der Marktteilnehmer widerspiegelnde Volatilitätsindex VDax New stieg erstmals seit dem Lehman-Kollaps über 70 Zähler. Der Umsatz in den Dax-Aktien war mit 12,9 Mrd. Euro so hoch wie seit dem Jahr 2008 nicht mehr. Der Mailänder FTSE Mib sackte um 16,9 % auf 14 894 Punkte ab. An der Wall Street fiel der Dow um bis zu 9,6 % auf 21 298 Punkte und damit auf den niedrigsten Stand seit dem Juli 2017. Nach der Ankündigung von insgesamt drei Repo-Geschäften im Gesamtvolumen von 1,5 Bill. Dollar durch die Fed von New York stabilisierte sich der Markt. Zuletzt wies der Index ein Minus von 8,4 % bei 21 585 Zählern auf.Das Einreiseverbot setzte Reiseaktien stark zu. So lagen Delta Airlines am Abend mit 14,3 % im Minus. Lufthansa fielen um 14 % auf 8,76 Euro und schlossen damit auf dem niedrigsten Niveau seit 2012, Air France-KLM büßten 12,7 % ein. Fraport verloren 11,9 %, in Zürich sackte die Aktie des Duty-free-Ketten-Betreibers Dufry um 41,2 % ab. Sehr schwach waren unter anderem auch Bankenaktien. Deutsche Bank fielen erstmals unter 5 Euro und schlossen mit einem Minus von 18,4 % auf einem Rekordtief von 4,87 Euro, Commerzbank büßten 21,2 % ein.Nach den Beschlüssen und Verlautbarungen der EZB gerieten die Anleihen der Peripheriestaaten unter starken Druck, vor allem die italienischen. In der zehnjährigen Laufzeit stieg die Verzinsung bis auf 1,88 % und damit auf das höchste Niveau seit dem 2. Juli 2019. Zuletzt lag sie 57 Stellen über Vortagsniveau bei 1,75 %. Die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihe sank um 10 Stellen auf 0,725 %. Auch der Dollar wurde von nach Sicherheit suchenden Marktteilnehmern angesteuert. Zur japanischen Währung stieg er um 0,7 % auf 105,24 Yen an. Der Euro gab um 1,7 % auf 1,1080 Dollar.Stark gedrückt wurden die Schwellenländerwährungen. Der Dollar stieg erstmals bis auf 5,03 Real und lag zuletzt mit einem Gewinn von 0,9 % bei 4,86 Real. Die Währung hat seit dem Jahresbeginn 17 % eingebüßt. Ferner büßten der mexikanische Peso 3 % und der Rubel 2,4 % ein. Der Verfall der Ölpreise setzte sich fort. Ein Barrel Brent wurde zeitweise 9,1 % unter Vortagesniveau gehandelt. Am Abend notierte die Nordseesorte dann 7,5 % niedriger bei 33,11 Dollar. Die Notierung er Feinunze Gold gab um 3,2 % auf 1 582 Dollar nach. – Kommentar auf dieser Seite Leitartikel Seite 8