UBS beurteilt Hotelaktien zuversichtlicher

Bank: Impfhoffnungen reduzieren Hauptrisiko

UBS beurteilt Hotelaktien zuversichtlicher

ck Frankfurt – Der Durchbruch in der Erprobung des Impfstoffes von Biontech und Pfizer ist als Gamechanger für den Aktienmarkt bezeichnet worden, insbesondere für Sektoren, die besonders stark von der Coronakrise getroffen worden sind. Dazu zählt insbesondere die Reisebranche. UBS beurteilt in diesem Umfeld nun die Aussichten der Hotelaktien zuversichtlicher. “Wir sind für den europäischen Hotelsektor selektiv positiv eingestellt”, so das Institut in einer Studie. Die Unsicherheit sei nach wie vor hoch und es gebe Anzeichen für Disruption, aber die Impfstoffhoffnungen hätten das Hauptrisiko reduziert.Die Branche stehe vor drei Herausforderungen: verändertes Verhalten von Unternehmen, was Reisebudgets betreffe, ein Wiederaufkommen der “Shared accomodation”-Bedrohung (Airbnb etc.) und der wirtschaftliche Abschwung. Nach Einschätzung der Bank könnten rund 20 % der Nachfrage des Jahres 2019 gefährdet sein. Das sei signifikant. Allerdings hält UBS das für beherrschbar, wenn ihr Basisszenario eintritt, dass die Erholung des durchschnittlichen Erlöses pro Zimmer zwischen fünf und sechs Jahren in Anspruch nimmt. Dabei ist die Bank zuversichtlich, dass dem Billighotelbereich bereits im Jahr 2022 die vollständige Erholung gelingen wird. Im Falle einer schnelleren Impfstoffentwicklung geht das Institut davon aus, dass sich der durchschnittliche Erlös pro Zimmer innerhalb von vier Jahren erholen wird. Der Sektor weise in diesem Jahr eine Underperformance zum Gesamtmarkt von rund 18% auf, und die aktuellen Kurse implizierten für das Jahr 2022 einen im Vergleich zum Hoch von 2019 um 17% niedrigeren durchschnittlichen Zimmererlös, so das Institut, das von 13% ausgeht. Whitbread ist FavoritFavorit der UBS ist die britische Whitbread, für die das Kursziel von 2 815 auf 3 200 (derzeit 2 685) Pence angehoben wird. Das Billighotelgeschäft des Unternehmens sollte in Kombination mit Marktanteilsgewinnen für die schnellste Erholung in dem Sektor sorgen, so die Bank. Sie empfiehlt auch Accor weiter zum Kauf und erhöht das Kursziel für diesen Titel von 27,90 auf 31,50 (aktuell 28,05) Euro. Das Institut hält die Möglichkeiten des Konzerns, was etwa Sparmaßnahmen betrifft, für unterschätzt. Auch das Kursziel für IHG (Intercontinental Hotels Group) wird erhöht, und zwar von 3 820 auf 4 300 (derzeit 4 499) Pence. Jedoch wird die Aktie auf “Sell” zurückgestuft. Der Titel habe den Sektor um 10 Prozentpunkte outperformt. Der jüngste Kursaufschwung sei jedoch voreilig, so die Bank, die unter anderem auf das von Reisebudgetkürzungen der Unternehmen ausgehende Risiko verweist.