Metalle

UBS hebt Prognosen für Palladiumpreis an

Der Ukraine-Krieg hat die UBS veranlasst, ihre Prognosen für den Palladiumpreis anzuheben. Allerdings erwartet die Bank für das Metall in den kommenden Monaten einen Preisrückgang.

UBS hebt Prognosen für Palladiumpreis an

ck Frankfurt

Vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs hat die UBS ihre Prognosen für den Palladium-Preis angehoben. Sie erwartet die Notierung des Edelmetalls, die derzeit bei 2471 Dollar liegt, im Juni nun bei 2400 Dollar. Die Prognosen für den September und den Dezember wurden von 2000 auf 2200 Dollar und von 1900 auf 2100 Dollar erhöht. Im März 2023 erwartet das Institut den Preis bei 1900 Dollar.

Aufgrund niedriger oberirdischer Bestände und angesichts der Tatsache, dass auf Russland 40% des globalen Angebotes entfielen, hätten Sorgen über Angebotsunterbrechungen den Preis des Metalles zuletzt vorübergehend über 2700 Dollar getrieben. Angesichts der niedrigen Handelsvolumina und der geringen Größe des Marktes werde für den Preis eine sehr hohe Volatilität in den kommenden Tagen und Wochen erwartet. Während das russische Minenangebot bislang nicht unterbrochen worden sei, hätten das von Sorgen über bevorstehende Unterbrechungen getriebene Horten des Metalls und Short-Eindeckungen den Preis gestützt. Während die Netto-Long-Positionen nicht-kommerzieller Konten am Terminmarkt in den zurückliegenden Wochen erhöht hätten, sei der Markt insgesamt per Saldo short. Weitere Eindeckungen würden den Preis möglicherweise weiter stützen. Dennoch erwartet die Bank in dem kommenden Monaten einen Rückgang des Palladium-Preises. Denn sie rechnet angesichts der Tatsache, dass Palladium mehr als doppelt so teuer ist wie Platin, mit Substitution von Palladium zu Platin. UBS schätzt den Umfang der Substitution des zurückliegenden Jahres auf 150000 Unzen und hält für möglich, dass sie in diesem Jahr auf 300000 Unzen steigen wird. 2025 könnte die Substitution nach Meinung der Bank einen Umfang von zwischen 700000 und 800000 Unzen erreichen.

Platin vor Defizit

Für Platin, das derzeit bei 1043 Dollar notiert und bei dem 10% des globalen Angebotes auf Russland entfallen, ist die Bank aus kurzfristiger Sicht neutral eingestellt. Die Prognosen für Juni und Dezember sowie für den März 2023 lauten auf 1100, 1150 und 1250 Dollar. Zwar erhole sich die Autoproduktion, Einschränkungen in den Lieferketten der Branche, darunter die Halbleiterknappheit hätten jedoch große Auswirkungen. Angesichts derzeit niedriger Autobestände, werde eine Wiederauffüllung von Autobeständen wahrscheinlich die Nachfrage nach Platin, sobald die Lieferkettenengpässe nachlassen. Langfristig sollte die Substitution von Palladium durch Platin zu einer stärkeren Nachfrage nach Platin zu Ungunsten von Palladium führen, was 2023 zu einem Defizit führen sollte, so die Bank.