US-Inflationsdaten lassen Bondrenditen purzeln
kjo Frankfurt
Positive Signale von der Inflationsfront in den USA haben auch in der Eurozone für ein Aufatmen und damit für fallende Bundrenditen gesorgt. Die zehnjährige Bundrendite fiel wieder unter die Marke von 2% und erreichte ihr Tagestief mit knapp unter 1,98%. Im späten europäischen Handel pendelte sie um den Wert von 2%.
Der hohe Preisdruck in den USA lässt offenkundig spürbar nach und nährt an den Märkten damit Spekulationen auf weniger aggressive Zinserhöhungen der Fed. Die Teuerungsrate für Waren und Dienstleistungen fiel im Oktober auf 7,7% von 8,2% im September, wie das Arbeitsministerium mitteilte. Experten hatten mit 8% gerechnet. Das ist der vierte Rückgang in Folge und nährt die Hoffnung, dass der Höhepunkt der Teuerungsentwicklung damit überwunden sein könnte. An den Terminmärkten wird nun die Chance auf 80% taxiert, dass die US-Zentralbank im Dezember die Zinsen nur noch um einen halben Prozentpunkt anheben wird, nachdem sie zuvor eine Serie größerer Zinsschritte hingelegt hatte.
Von der EZB kamen in Sachen Zinspolitik weiter restriktive Signale. Die Notenbank muss laut Direktorin Isabel Schnabel im Kampf gegen die Inflation die Zinsen wahrscheinlich auf ein Niveau anheben, bei dem die Konjunktur gebremst wird. „Es gibt keine Zeit, um zu pausieren“, sagte sie in Ljubljana. Die kräftige Entwicklung bei der sogenannten Kerninflation, bei der schwankungsreiche Energie- und Lebensmittelpreise rausgerechnet werden, weist Schnabel zufolge darauf hin, dass der Preisschub länger anhalten könnte.