ROHSTOFFE

US-Vorratsdaten belasten Rohölpreise nur kurz

Palladium auf höchstem Stand seit Mitte Juni

US-Vorratsdaten belasten Rohölpreise nur kurz

ck Frankfurt – Nach festerem Beginn sind die Ölpreise gestern vorübergehend unter Druck geraten. Die Notierung der Nordseesorte Brent sank am Nachmittag bis auf 51,18, lag am Abend aber mit einem Plus von 0,8 % bei 52,19 Dollar. Belastet wurden die Ölpreise von den wöchentlichen Vorratsdaten des US-Energieministeriums. In der Woche auf den 28. Juli sind die Rohölbestände um 1,5 Mill. Barrel gesunken und damit in wesentlich geringerem Ausmaß als erwartet. Laut Reuters war der Konsens von einem Rückgang um 3 Mill. Barrel ausgegangen.Der Goldpreis hielt sich mit einem Plus von 0,2 % auf 1 271 in der Nähe des am Vortag erreichten Siebenwochenhochs von 1 274 Dollar. Palladium stieg bis auf 906 und lag am Abend mit einem Plus von 0,2 % bei 897 Dollar. Die Commerzbank bezweifelt, dass das erhöhte Preisniveau für das Metall, das für Autokatalysatoren gebraucht wird, nachhaltig Bestand haben wird. In den USA seien im Juli auf saisonbereinigter und annualisierter Basis 16,69 Millionen Fahrzeuge verkauft worden, 0,6 % mehr als im Vormonat. Die Erholung sei damit aber nicht so stark wie erwartet ausgefallen, auch weil der Juni-Absatz leicht nach oben revidiert worden sei. Im Vergleich zum Vorjahr seien die Fahrzeugabsätze zudem um 6 % rückläufig gewesen, und sie hätten jeden Monat in diesem Jahr unter dem Vorjahreswert gelegen.Aufgrund hoher Lagerbestände wollten mehrere US-Autoproduzenten im zweiten Halbjahr ihre Produktion zurückfahren. Der US-Automarkt sei benzinlastig, und für die Katalysatoren in Benzinmotoren werde überwiegend Palladium benötigt. Die Autoindustrie allgemein sei mit einem Anteil von über 80 % der mit Abstand größte Nachfrager nach Palladium. Der hohe Palladiumpreis sei daher nicht länger gerechtfertigt. Er werde wohl vom noch hohen spekulativen Kaufinteresse – die Netto-Long-Positionen lägen noch nahe dem Rekordhoch – oben gehalten.