Rohstoffe

Verschnaufpause an den Ölmärkten

Nach dem Höhenflug der zurückliegenden Tage haben die Ölpreise am Dienstag nachgegeben. Dazu trugen nachlassende Erwartungen eines Ölembargos der EU bei.

Verschnaufpause an den Ölmärkten

ck Frankfurt

Nach dem Höhenflug der letzten Tage haben die Ölmärkte am Dienstag eine Verschnaufpause eingelegt. Die Notierung der Nordseesorte Brent lag am frühen Abend mit einem Verlust von 1,2% bei 114,28 Dollar, der Preis der US-Sorte WTI sank um 1,7% auf 110,26 Dollar. Zur Schwäche trugen nachlassende Erwartungen eines Embargos der EU gegen russisches Öl bei. Ob es wirklich zu einem Embargo komme, sei noch nicht klar, da die Abhängigkeit einiger EU-Mitgliedsländer von russischem Öl zu hoch sei, um dieses kurzfristig problemlos ersetzen zu können, so die Commerzbank. Laut Daten der Internationalen Energieagentur hätten die europäischen OECD-Länder im vierten Quartal 2021 knapp 4 Mill. Barrel Rohöl täglich aus den Ländern der ehemaligen Sowjetunion importiert. „Davon dürfte der größte Teil auf Russland entfallen“, so die Bank. Hinzu kämen rund 570000 Barrel pro Tag an Diesel/Gasöl. „Es würden also täglich bis zu 4,5 Mill. Barrel an Rohöl und Ölprodukten wegfallen und anderweitig ersetzt werden müssen.“ Ohne einen deutlich höheren Ölpreis sei dies kaum vorstellbar, was der Markt derzeit auch einzupreisen scheine.