Verschnaufpause nach Rekord
ku Frankfurt
Nach dem am Vortag erreichten Dax-Rekord hat dem deutschen Aktienmarkt am Donnerstag die Dynamik gefehlt. Der deutsche Leitindex büßte 0,2% auf 14056 Punkte ein. Der Euro Stoxx 50 kam ebenfalls auf ein kleines Minus von 0,2% auf 3706 Punkte.
Fest zeigten sich erneut Volkswagen-Vorzüge mit einem Aufschlag von 2,1% auf 189,12 Euro. Getragen wird der Kurs nach Einschätzung von Händlern nach wie vor von der Perspektive, dass Volkswagen mit dem Elektroauto ID.3 erfolgreich sein könnte. Mit in der Spitze 190,50 Euro befand sich die Aktie auf dem höchsten Stand seit Januar 2018.
Positive Zahlen für 2020 meldete der Großvermieter Vonovia. Trotz Coronakrise und Einkommenseinbußen bei einem Großteil der Bevölkerung konnte der Gewinn aus dem operativen Geschäft um 10,6% auf fast 1,35 Mrd. Euro gesteigert werden. Trotz Krise konnten die Mieten um durchschnittlich 0,6% gesteigert werden, nach Modernisierung sogar um 1,9%. Allerdings löste das an der Börse keine große Begeisterung aus. Der Kurs legte um 0,9% auf 54,10 Euro zu. Als Bremsen wirken die steigenden Zinsen und der Mietendeckel in Berlin, wo Vonovia über 43000 Wohnungen verfügt. Zudem wird in Berlin ein Volksbegehren über die Enteignung von Großvermietern angestrebt.
Nicht gerade Begeisterung an der Börse löste der von der Lufthansa ausgewiesene Rekordverlust von 6,7 Mrd. Euro aus. Er vergleicht sich mit einem Vorjahresgewinn von 1,2 Mrd. Euro. Die Zahl der Passagiere ging um drei Viertel zurück, der Umsatz um 63% auf 13,6 Mrd. Euro. Die Aktie gab 3% auf 12,41 Euro ab.
Ergebnis verbessert
Verhalten positiv wurden die Jahreszahlen von Merck aufgenommen. Der Aktienkurs befestigte sich um 0,2% auf 133,05 Euro. Im abgelaufenen Jahr stieg der Umsatz um 8,6% auf 17,5 Mrd. Euro. Das bereinigte Betriebsergebnis verbesserte sich um 18,6% auf 5,2 Mrd. Euro. Kühl wurden am Markt die Zahlen des Konsumgüterkonzerns Henkel aufgenommen, die Aktie verzeichnete ein kleines Minus von 1,7% auf 84,74 Euro. Der Umsatz ging von rund 20 Mrd. Euro im Jahr 2019 auf 19,3 Mrd. Euro zurück. Das bereinigte operative Ergebnis vor Steuern und Zinsen sank um knapp 20% auf 2,6 Mrd. Euro. Für das laufende Jahr rechnen die Düsseldorfer allerdings mit einem Zuwachs bei Umsatz und Ergebnis.
Stark unter Druck gerieten ProSiebenSat.1. Der Aktienkurs des Medienunternehmens sackte um 7,3% auf 16,60 Euro ab. 2020 war der Gewinn um 35% abgestürzt.