Devisenmarkt

Volatilität der türkischen Lira steigt auf Rekordniveau

Die türkische Lira hat sich am Dienstag unter starken Schwankungen stabilisiert. Der Markt reagierte damit auf ein Paket, mit dem Präsident Erdogan die Ersparnisse schützen will.

Volatilität der türkischen Lira steigt auf Rekordniveau

wbr Frankfurt

Die türkische Lira hat sich am Dienstag unter starken Schwankungen in einer Bandbreite zwischen 12,20 und 13,50 Lira pro Dollar stabilisiert. Am Abend notierte der Dollar zu 12,61 Lira. Im späten Handel am Montag war die türkische Devise noch um gut 30% in die Höhe geschnellt. Der Markt reagierte damit auf ein Paket, mit dem Präsident Recep Tayyip Erdogan die Ersparnisse vor Kursschwankungen schützen will. Erdogans Plan sieht vor, dass das Finanzministerium die Verluste bei Einlagen in lokaler Währung ausgleicht, wenn der Kursverfall der Währung die Bankzinsen übersteigt. Die Maßnahmen sollen die Dollar-Nachfrage der Anleger reduzieren.

Die Währung hatte seit September etwa die Hälfte ihres Wertes verloren. Vor dem Regierungspaket war der Dollar-Lira-Kurs bis auf 18,41 Lira gestiegen. Die Volatilität der Lira erreichte nach der Ankündigung der Maßnahmen indes einen Höchststand. Die Schwankungen der Lira signalisieren nach Ansicht von Beobachtern, dass die Volatilität anhalten wird. Beobachter verweisen aber darauf, dass die von der Notenbank seit Mitte des Jahres von 19 auf 14% gesenkten Leitzinsen keine glaubwürdige Politik gegen die Inflation darstellen. Damit dürfte die Lira volatil bleiben und weiter unter Druck stehen.

Der Euro hat sich am Dienstag in einer engen Bandbreite bewegt. Am Abend kostete die Gemeinschaftswährung 1,1275 Dollar und war damit weitgehend unverändert im Vergleich zum Vortag. Es gab kaum Impulse aus dem Markt. Die trübe GfK-Konsumstimmung für Deutschland bewegte die Gemeinschaftswährung nicht nennenswert.