Aktienmarkt

Volkswagen nach Zahlen unter Druck

Die Anleger haben die Entscheidung der EZB, trotz steigender Inflation an der ultralockeren Geldpolitik festzuhalten, mit einem Achselzucken quittiert.

Volkswagen nach Zahlen unter Druck

ku Frankfurt

Dem europäischen Aktienmarkt haben am Donnerstag die Impulse gefehlt. Der Dax gab leicht um 0,1% auf 15696 Punkte nach, der Euro Stoxx 50 verzeichnete hingegen ein kleines Plus von 0,3% auf 4234 Zähler.

Keine nennenswerte Reaktion der Anleger gab es darauf, dass die Europäische Zentralbank (EZB) trotz der gestiegenen Inflationsrate an ihrer ultralockeren Geldpolitik festhalten will. Es bleibe dabei, dass es erst im Dezember eine Entscheidung des geldpolitischen Rates der EZB geben soll, wie es mit den milliardenschweren Anleihekäufen weitergeht, hieß es.

Schwach zeigten sich im Dax Volkswagen-Vorzüge mit einem Minus von 4,5% auf 195,78 Euro. Der Konzern legte Zahlen für das vom Chipmangel belastete dritte Quartal vor. In den drei Monaten gab der Betriebsgewinn vor Sondereinflüssen um 12% auf 2,8 Mrd. Euro nach. Die Prognose für das Gesamtjahr wurde reduziert. Beim Umsatz wird nun ein Anstieg von bis zu 10% erwartet statt wie bisher von bis zu 15%. Die operative Rendite soll wie bereits kommuniziert zwischen 6% und 7,5% liegen. Deutsche Wohnen büßten 8,2% auf 45,81 Euro ein. Wegen der Übernahme durch Vonovia scheidet das Unternehmen zum Wochenende aus dem Dax aus, so dass Indexfonds verkaufen müssen.

Prognose angehoben

Leicht unter Druck gerieten Linde mit einem Minus von 1,1% auf 271,80 Euro, obwohl der Gasekonzern seine Prognose für das Ergebnis des laufenden Jahres zum dritten Mal in Folge angehoben hat. Erwartet wird nun ein Anstieg des um Sondereffekte bereinigten Ergebnisses je Aktie um 28% bis 29%.

Beiersdorf gaben um 4,7% auf 91,90 Euro nach. In den ersten neun Monaten nahmen die Erlöse um 12% zu. Das Umsatzziel für das Gesamtjahr wurde auf 8 bis 9% konkretisiert. Bisher war von einem hohen einstelligen Prozentsatz die Rede gewesen. Die Ebit-Umsatzrendite soll wie im Vorjahr 11,8% betragen.

Kräftig nach unten ging es für Nemetschek, die sich um 7,3% auf 93,46 Euro verbilligten. Händler sprachen von Gewinnmitnahmen. Im bisherigen Jahresverlauf hat die Aktie um 53% zugelegt.

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