Am europäischen Primärmarkt hat seit einer guten Woche im Bereich der Euro-Anleihen Flaute geherrscht. Urlaubsbedingt ist das Geschäft vollkommen ausgedünnt. Staaten waren allerdings mit ihren fest im Kalender vermerkten Auktionen noch am Markt aktiv. Nun sorgte VW für eine kleine Überraschung der Akteure, die Wolfsburger traten inmitten der Sommerruhe gleich mit drei Bonds auf. Die Nachfrage war solide, kam doch ein Ordervolumen für die drei Papiere von mehr als 6,2 Mrd. Euro zusammen. Es gab einen 3,5 Jahre laufenden Bond über 750 Mill. Euro, der einen Spread von 42 Basispunkten (BP) bezahlt. Der zweite Bond über 1 Mrd. Euro läuft 5,5 Jahre und ging zum Spread von 55 BP weg. Bei dem dritten Papier entschied sich der Autokonzern für 8,5 Jahre Laufzeit und nahm darüber weitere 750 Mill. Euro auf. Der Titel wurde zum Spread von 68 BP platziert. Im Bereich der Bundesanleihen gingen die Renditen auch am Donnerstag weiter zurück. Die Sorge vor der Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus, die Erwartung vieler Akteure, dass die Inflation nur temporär ist, und das geringe Bond­angebot drücken auf die Renditen. Die zehnjährige Bundrendite war abends bei –0,50 (Vortag –0,49)%.