Twitter-Pendant

Weibo verpatzt Hongkong-Debüt

Bei seinem Handelsdebüt in Hongkong hat Chinas Twitter-Pendant Weibo einen schweren Stand gehabt. Beobachter rechnen damit, dass das Unternehmen nun seine Wall-Street-Präsenz überdenken könnte.

Weibo verpatzt Hongkong-Debüt

nh Schanghai – Mit dem Zweitlisting des chinesischen Twitter-Pendants Weibo Corporation an der Hongkonger Börse zeigt sich erneut, dass chinesische Tech-Unternehmen als Neuemittenten gegenwärtig einen schweren Stand haben. Beim Handelsdebüt in Hongkong eröffnete die Weibo-Aktie mit der Erstnotiz um 6% unter dem Emissionspreis von 272,80 HK-Dollar und kam auch danach nicht mehr in Schwung. Vielmehr beendeten die Titel den ersten Handelstag mit 7,2% Rückstand auf den Ausgabepreis auf 253,2 HK-Dollar. Weibo kommt mit der Aktienausgabe in Hongkong auf eine Kapitalaufnahme von 385 Mill. Dollar.

Marktteilnehmer gehen davon aus, dass die an der New Yorker Nasdaq primär gelistete Social-Media-Plattform mit dem Schritt nach Hongkong zu den Heimkehrern zählen wird, die auf den Druck der chinesischen Regierung hin ihre Kapitalmarktpräsenz an der Wall Street überdenken, um künftig nur noch in Hongkong zu notieren. Entsprechend kann damit gerechnet werden, dass Weibo in absehbarer Zeit über ein Delisting einen Rückzieher von der Nasdaq macht. Kürzlich hatte der Ende Juni gegen den Willen Pekings an die New York Stock Exchange (Nyse) gekommene chinesische Fahrdienst Didi Global ein Delisting vom US-Markt angekündigt, dem aber eine Notierung an der Hongkonger Börse vorgeschaltet werden soll.