Anleihemärkte

Zehnjährige Bundrendite fällt unter 2%

Die zehnjährige Bundrendite ist erstmals seit Dezember vorigen Jahres wieder unter die Marke von 2% gefallen. Händler setzen auf ein Ende der kräftigen Zinserhöhungen seitens der Zentralbanken. Am Primärmarkt war es weiter recht aktiv.

Zehnjährige Bundrendite fällt unter 2%

kjo Frankfurt

Der Rückgang der Renditen der Bundesanleihen hat sich zur Wochenmitte fortgesetzt. Die zehnjährige Bundrendite fiel erstmals seit Mitte Dezember vergangenen Jahres wieder unter die Marke von 2%. Das Tagestief wurde mit 1,97% gesehen nach einem Tageshoch von 2,10%. Im späten europäischen Handel lag der Satz dann bei 2,01% nach 2,09% am Dienstag. Auch am langen Ende der Bundkurve setzte sich der Renditeabstieg der Bundestitel fort. Nach 2,01% am Dienstag fiel die 30-jährige Bundrendite bis auf ein Tagestief von 1,84% und war abends bei 1,88%.

Die Renditerückgänge der Bundestitel begründeten Marktteilnehmer damit, dass sich am Markt die Einschätzung durchsetzen würde, dass die Zentralbanken bei ihren Zinserhöhungen nun langsam am Ende der Fahnenstange angekommen sein könnten. Nachdem die Europäische Zentralbank im Dezember noch weitere Zinssteigerungen signalisiert hatte, war die Rendite der zehnjährigen Bundestitel seinerzeit noch bis auf 2,57% angestiegen. Das war der höchste Stand seit Juli 2011. Von diesem Niveau hat sich die Benchmark der Eurozone seither deutlich entfernt. Händler stellen sich auf weitere Renditerückgänge der Bundesanleihen ein.

Am Primärmarkt ging es weiterhin recht lebhaft zu. So brachte etwa Iberdrola einen grünen Hybrid-Bond. Er kam im Volumen von 1 Mrd. Euro. Das Papier ist seitens des Emittenten erstmals nach 5,5 Jahren kündbar. Der Titel ging zu einer Rendite von 4,875% an die Investoren. Die Orderbücher wurden beim Stand von 3,2 Mrd. Euro geschlossen.