Heidelberg Materials erweitert Recycling um SER
hek Frankfurt – Der Baustoffhersteller Heidelberg Materials investiert abermals ins Recyclinggeschäft. Jetzt gibt der im Dax vertretene Konzern den Erwerb der SER-Gruppe bekannt, die im Raum Heilbronn drei Recycling-Standorte betreibt. Zum Kaufpreis macht Heidelberg Materials keine Angaben.
Die Baustoffbranche steht massiv unter Druck, nachhaltiger zu wirtschaften. Denn insbesondere die Zementherstellung ist mit außerordentlich hohen CO2-Emissionen verbunden. Viele Unternehmen investieren daher Geld in den Aufbau einer Kreislaufwirtschaft und die Umgestaltung des Geschäftsportfolios. Heidelberg Materials setzt beim Thema CO2 neben geringeren Emissionen in der Produktion vor allem auf die Abscheidung und Einlagerung bzw. Weiterverwertung von Kohlendioxid.
Die SER-Akquisition werten die Heidelberger als Erweiterung der Kreislaufwirtschaft in Deutschland. Die Wiederverwendung von Baustoffen sowie das Betonrecycling seien wichtige Bestandteile der Strategie. Im November 2022 hatte Heidelberg Materials bereits die RWG Holding in Berlin erworben. Sowohl SER, die 220 Mitarbeiter beschäftigt, als auch RWG stehen für 50 Mill. Euro Jahresumsatz.
Auch im Ausland ist das Management auf Einkaufstour. Im Dezember machte Heidelberg Materials mit der Übernahme des Recycling- und Baustoffunternehmens Mick George Group, das als Marktführer im Recycling von Bau- und Abbruchabfällen im Osten Großbritanniens gilt, auf sich aufmerksam. Der Jahresumsatz von Mick George wurde mit 220 Mill. Pfund angegeben. Und in den USA kam die Firma JEV Recycling hinzu.
Heidelberg Materials hat das Ziel ausgegeben, bis 2030 weltweit für die Hälfte ihrer Betonprodukte zirkuläre Alternativen anzubieten. In Zukunft erhalte der Einsatz von Recyclingmaterial bei der Betonherstellung Vorrang vor der Verwendung von Primärrohstoffen.
Die Kartellbehörden müssen der SER-Akquisition noch zustimmen. Den Abschluss des Deals erwartet Heidelberg Materials für das erste Halbjahr 2023.