Latte tiefer gelegt
Die Flaute bei Kapitalmarkttransaktionen hat 2022 bei zu einem Gewinneinbruch um zwei Drittel geführt. Schlecht sind die Zahlen indes nicht. Nach dem Rekordgewinn von 170 Mill. Euro aus dem Jahr zuvor steht mit 360 Mill. Euro das drittbeste Provisionsergebnis in der über 430-jährigen Geschichte der Bank zu Buche. Zugleich federt infolge des gewachsenen Einlagengeschäfts ein um gut 60 Mill. auf 100 Mill. Euro gestiegener Zinsüberschuss den Rückgang ab – das höchste Niveau seit 2016, als Sonderfaktoren für einen Schub bei der in den 1990er Jahren noch wichtigsten Ertragsquelle sorgten. Eine um 13 Punkte auf 79% verschlechterte Aufwandsquote zeigt jedoch auch an, dass Kompensation noch an anderer Stelle vonnöten war. Ein Stellenabbau in der Investmentbanksparte in London und New York senkt die Kostenbasis. Diese kann ein besseres Ergebnis im laufenden Turnus ermöglichen. In welchem Umfang 2023 ein besseres Jahr im Geschäft mit Börsengängen und Kapitalerhöhungen wird, muss sich zeigen. Die Basis immerhin ist niedriger.