Top-Managerinnen sind auch Top-Verdiener
swa Frankfurt
Mit dem Aufstieg in die oberste Führungsetage können Frauen die Gehälter ihrer männlichen Kollegen in den Schatten stellen. Eine Analyse der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY nennt für Top-Managerinnen ein durchschnittliches Einkommen für 2021 von gut 2,4 Mill. Euro, ein Vorsprung von 348000 Euro zu den männlichen Mitstreitern. In die Studie einbezogen sind Unternehmen aus den Börsenindizes Dax 40, MDax und SDax. Die Gehälter von CEOs sind in die Berechnung nicht eingeflossen, weil es nach wie vor nur sehr wenige Vorstandschefinnen gibt und CEOs deutlich höhere Saläre beziehen.
Bei Gehaltserhöhungen hatten die Frauen indes offensichtlich schlechtere Karten. So stiegen die Gehälter männlicher Vorstände im vergangenen Geschäftsjahr im Schnitt um 25%, während die Kolleginnen mit einem Plus von 17% abgespeist wurden. Laut EY hat die Vergütung der Top-Führungskräfte 2021 einen neuen Höchststand erreicht. Die gesamte Direktvergütung von Frauen in Vorständen liege im siebten Jahr in Folge oberhalb des Verdienstes der männlichen Kollegen. Der Gehaltsvorsprung ist allerdings rückläufig und war 2022 so niedrig wie zuletzt im Jahr 2017.
Das Szenario stellt sich in den einzelnen Börsenindizes unterschiedlich dar. Im Dax 40 haben Männer (ohne CEOs) zuletzt im Schnitt 3,37 Mill. Euro verdient, Frauen erreichen hier einen Wert von 3,45 Mill. Euro – ein Abstand von 80000 Euro. Der Vorsprung wird kleiner, legte die Direktvergütung der Männer in dem Kreis doch um 23 % zu, während sich Frauen mit 14 % begnügten. Im MDax verdienten Männer im Vorstand im Schnitt 1,49 Mill. Euro und damit 80000 Euro mehr als ihre Kolleginnen. Im SDax wiederum liegen die Frauen mit einem Durchschnittsgehalt von 1,16 Mill. Euro vorn und haben fast 180000 Euro mehr als ihre Kollegen auf dem Konto. Der Vorsprung bröckelt auch hier ab, hatte er doch im Turnus 2020 noch 284000 Euro betragen.
„Der Frauenanteil in den Vorstandsgremien wächst nur langsam. Aber zumindest liegen Frauen in der Vergütung vorn“, fasst Jens Massmann, Partner und Spezialist für Vorstandsvergütung bei EY das Szenario zusammen. Als wichtigen Grund für den Gehaltsvorsprung weiblicher Vorstände nennt er die verstärkten Bemühungen der Unternehmen, Frauen für ihr oberstes Führungsgremium zu gewinnen. Da geeignete Kandidatinnen knapp seien, erhöhe sich ihr Marktwert und damit auch ihre Vergütung. „Hochqualifizierte weibliche Top-Managerinnen haben weiterhin eine sehr gute Verhandlungsposition“, sagt Massmann