Internationaler Handel

Anteil des Euro an globalen Devisenreserven sinkt

Der Euro bleibt zwar international die zweitwichtigste Währung. Aber in einigen Sektoren geht der Trend hin zu alternativen Zahlungssystemen.

Anteil des Euro an globalen Devisenreserven sinkt

Anteil des Euro
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Devisenreserven sinkt

lz Frankfurt

Der Euro hat seine Rolle als zweitwichtigste Währung der Welt nach dem US-Dollar trotz hoher Inflation und geopolitischen Spannungen behauptet. Gemessen an verschiedenen Indikatoren blieb sein Anteil weiterhin bei über 19% und damit nahe dem bei seiner Einführung im Jahr 1999 verzeichneten Durchschnitt, heißt es im Statusbericht von EZB und Bundesbank. Bedeutendste Währung bleibe der Dollar mit einem um 0,3 Prozentpunkte gestiegenen Anteil von 58,4%. Der Anteil des Euro an den globalen Devisenreserven zu konstanten Wechselkursen im Jahr 2023 ist indes um einen Prozentpunkt auf 20% gesunken – der tiefste Wert seit 2020. Auch sein Anteil an den ausstehenden internationalen Einlagen, Buchkrediten und Devisenhandel deutet auf eine leicht rückläufige Bedeutung hin.

Nutzung von Alternativen

Grund dafür dürfte auch die Abkehr einiger Länder von wichtigen Fakturierungswährungen im Handel und die Nutzung von Alternativen zu traditionellen Zahlungssystemen zu sein, heißt es. Für EZB-Präsidentin Christine Lagarde ist die Stellung des Euro daher „kein Selbstläufer“. Schon seit längerem fordert auch die EZB eine Vertiefung der Währungsunion etwa über eine stärkere Verzahnung der Kapitalmärkte. Auch Verbesserungen bei den grenzüberschreitenden Zahlungssystemen zwischen dem Euro und anderen Währungen würden dazu beitragen, die globale Rolle des Euro zu stärken.

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