Auch Fitch warnt Italien
bl Mailand
Nach der Ratingagentur Moody’s hat jetzt auch Fitch Italien davor gewarnt, eine Neuverhandlung des europäischen Wiederaufbauprogramms zu verlangen. Die Warnung fällt aber weniger drastisch aus als bei Moody’s, die mit einer Herunterstufung der Bewertung der Staatsanleihen auf Ramschniveau gedroht hatte. Fitch hält die Bereitschaft der EU für Neuverhandlungen des Programms für sehr „unwahrscheinlich“. Im Übrigen sei der Handlungsspielraum der neuen Regierung „sehr begrenzt“.
Die vermutlich künftige Premierministerin Giorgia Meloni hatte im Wahlkampf von der Notwendigkeit gesprochen, das Programm neu zu verhandeln. Solche Neuverhandlungen würden nach Ansicht von Fitch Investitionen und Reformen erheblich verzögern und damit auch die Schuldenreduzierung gefährden. Fitch bewertet Italien mit „BBB“ mit neutralem Ausblick, ist aber in Bezug auf die Wirtschaftsentwicklung pessimistischer als andere und erwartet für 2023 einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um 0,7%.