"Aufschwung mit großer Unsicherheit"

DIHK setzt auf G 20-Signal für freien Welthandel

"Aufschwung mit großer Unsicherheit"

wf Berlin – Zwischen Zuversicht und großer Unsicherheit erstreckt sich die Erwartung im Ausland tätiger deutscher Unternehmen mit Blick auf ihre künftige wirtschaftliche Entwicklung. Die Betriebe spürten den Konjunkturaufschwung, machte der Außenwirtschaftschef des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK), Volker Treier, vor der Presse in Berlin deutlich. Allerdings sei auch die Unsicherheit bei den Firmen sehr groß. “Jedes zweite Unternehmen sieht in den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen ein Risiko für seine Geschäfte in den kommenden zwölf Monaten – so viele wie noch nie”, sagte Treier.Mit Blick auf den Gipfel der G 20-Staats- und Regierungschefs der führenden Wirtschaftsnationen in Hamburg rief Treier dazu auf, ein deutliches Zeichen für freien Welthandel und fairen Wettbewerb zu setzen. Auf der Basis des “AHK World Business Outlook” erwartet der DIHK für die Weltwirtschaft in diesem Jahr ein Wachstumsplus von 3,6 % – eine leichte Belebung um 0,5 Prozentpunkte gegenüber 2016. Für den Business Outlook hatten die Deutschen Auslandshandelskammern (AHK) ihre Mitglieder befragt. Rund 4 000 Unternehmen hatten sich daran beteiligt. “Mehr als ein Drittel der deutschen Unternehmen im Ausland erwarten eine weitere Verbesserung der Konjunktur vor Ort”, resümierte Treier das Ergebnis. Lediglich 16 % rechneten mit schlechteren Zeiten.Als Hauptursachen für die Verunsicherung nannte Treier den Brexit, den handelspolitischen Kurs der US-Regierung und den sich ausbreitenden Protektionismus in vielen Regionen der Welt. Knapp ein Viertel der Unternehmen befürchtet Einbußen im Geschäft wegen zunehmender Handelsbarrieren. Sorge bereitet den Betrieben zudem die Schuldenlast vieler Länder.