Auftragsbestand sinkt erstmals
ba Frankfurt
Das Auftragspolster der deutschen Industrie ist zu Jahresbeginn erstmals seit dem Höhepunkt des Corona-Einbruchs vor knapp zwei Jahren dünner geworden. Laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) ist der reale (preisbereinigte) Auftragsbestand im Januar kalender- und saisonbereinigt um 1,3% im Monatsvergleich gefallen. Er war damit immer noch 20,9% höher als im entsprechenden Vorjahresmonat. Dass der Auftragsbestand das erste Mal seit Mai 2020 wieder gesunken ist, „könnte auf Bereinigungen älterer Auftragsbestände durch die Unternehmen hinweisen“, hieß es bei Destatis. Wie sich der Auftragsbestand weiter entwickelt, wird nun auch von den Auswirkungen des Ukraine-Krieges abhängen: „Für die kommenden Monate wird entscheidend sein, ob die Angebotsprobleme durch den Ukraine-Krieg stärker zunehmen als die Nachfrageprobleme durch die steigenden Kosten für private Haushalte und Unternehmen und die Unsicherheit“, zitiert Reuters den DekaBank-Ökonomen Andreas Scheuerle.
Die Reichweite hingegen kletterte von 7,7 auf 7,8 Monate und damit einen neuen Höchststand seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2015. So lange müsste produziert werden, um die vorhandenen Aufträge abzuarbeiten.