Auftragsbestand zurück auf Schrumpfkurs
Auftragsbestand zurück
auf Schrumpfkurs
Automobilindustrie belastet
ba Frankfurt
Die Probleme der deutschen Autoindustrie nagen am Auftragspolster der Industrie − im August ist der Zugewinn des Vormonats bereits wieder verpufft. Laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) fiel der preis-, saison- und kalenderbereinigte Auftragsbestand im verarbeitenden Gewerbe um 1,0%. Im Juli hatten umfangreiche Großaufträge noch für das erste Plus in diesem Jahr gesorgt, und zwar von 1,0%. Für den Jahresvergleich melden die Wiesbadener Statistiker einen Rückgang um 4,7%.
„Nur eine Eintagsfliege“
„Der Zuwachs im Vormonat war nur eine Eintagsfliege“, kommentierte Alexander Krüger, Chefvolkswirt der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank. Die Auftragslage sei schwierig und die Stimmung mies. „Kein Wunder, dass sich der Bestand nach Süden entwickelt.“ Das Siechtum halte nun schon rund zwei Jahre an, ein Ende sei kaum absehbar. „Die Signale stehen weiterhin auf Kapazitätsabbau, der auch die Beschäftigung noch mehr erfassen dürfte“, mahnte Krüger.
„Zum Rückgang des Auftragsbestands trug im August 2024 überwiegend die Entwicklung in der Automobilindustrie bei“, erklärten die Statistiker. Hier ergab sich ein Minus von 6,4%. Wegen der Lage der Werksferien hatte die Autobranche die Produktion im August um 19,3% zum Vormonat ausgeweitet, die Auftragseingänge indes waren um 0,5% gesunken.
Positive Impulse für den Auftragsbestand kamen mit 1,5% aus dem Bereich Herstellung von elektrischen Ausrüstungen. Während die offenen Aufträge aus dem Inland um 0,6% niedriger ausfielen als im Vormonat, ergab sich beim Bestand an Auslandsaufträgen ein noch größerer Rückgang, und zwar um 1,1%.
Reichweite unverändert
Unverändert zeigte sich hingegen im August die Reichweite mit 7,3 Monaten. Die Reichweite ist jene Zeitspanne, welche die Firmen theoretisch benötigen würden, um die noch offenen Aufträge abzuarbeiten, ohne dass neue Bestellungen eingehen.
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