Auftragseingänge in den USA steigen überraschend stark

Arbeits- und Häusermarkt robust

Auftragseingänge in den USA steigen überraschend stark

det Washington – Gepaart mit dem zuvor gemeldeten Anstieg der US-Industrieproduktion könnte eine unerwartet kräftige Zunahme der Auftragseingänge für langlebige Güter auf eine Wende im verarbeitenden Gewerbe hindeuten. Nach Angaben des US-Handelsministeriums legten die Orders im Januar um 4,9 % zu. Die Zuwachsrate erreichte den höchsten Stand seit März vergangenen Jahres und lag deutlich über den Markterwartungen von 2,9 %. Im Vormonat war noch ein Rückgang von 4,6 % gemessen worden.Getragen wurde die Erholung zwar von den Bestellungen bei den Flugzeugherstellern. Auch ohne Berücksichtigung des schwankungsanfälligen Transportsektors stiegen die Neuaufträge aber um 1,8 %. Im Dezember war bei der Kernrate ein Minus von 0,6 % festgestellt worden. Die Bestellungen für Investitionsgüter, die zuvor deutlich eingebrochen waren, legten um 3,9 % zu. Trotz des aufkommenden Optimismus warnen einige Ökonomen, dass der Aufschwung in einer Branche, die 12 % des Bruttoinlandsprodukts (BIP) ausmacht, wegen der anhaltenden Dollarstärke und der sich abschwächenden Binnennachfrage von kurzer Dauer sein könnte. Stefan Kipar von der BayernLB erwartet, dass die Wirtschaft wieder auf einen höheren Wachstumspfad einschwenkt, der einer Fortsetzung der langsamen Zinsanhebungen der Fed nicht entgegenstehen wird.Dafür spricht auch die anhaltende Erholung am Arbeitsmarkt. So stiegen die Erstanträge auf Arbeitslosengeld nach Angaben des Arbeitsministeriums in der abgelaufenen Woche zwar um 10 000 auf 272 000. Auf diesem Niveau befindet sich auch der aussagekräftigere Vierwochenschnitt, der leicht nachgab. Die Erstanträge liegen damit 51 Wochen in Folge unter der Marke von 300 000. Jede Zahl unter dieser Schwelle wird allgemein als Zeichen einer Erholung angesehen. Eine so lange Serie hat das Ministerium seit über 40 Jahren nicht mehr gemeldet.Wie aus dem Häuserpreisindex der Federal Housing Finance Agency (FHFA), der Regulierungsbehörde der staatlichen Baufinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac, hervorgeht, setzt sich die Erholung am US-Häusermarkt fort, wenn auch mit etwas geringerem Tempo. Demnach stiegen im Dezember die Eigenheimpreise um 0,4 %. Im Jahresvergleich verteuerten sich private Immobilien um 5,7 %. Sowohl die Jahres- als auch die Monatsrate lagen knapp unter dem Wert vom Vormonat, bestätigen aber wie auch der S & P Case Shiller Index den fortgesetzten Aufwärtstrend.