Geldpolitik

Australiens Notenbank verlängert Zinspause

Australiens Notenbank verlängert ihre Zinspause – und hält gleichzeitig eine weitere Zinserhöhung in diesem Jahr für möglich.

Australiens Notenbank verlängert Zinspause

Der aus dem Amt scheidende australische Notenbankgouverneur Philip Lowe hat zum Abschied keine weitere Zinserhöhung verkündet. Die Zentralbank RBA belässt den Leitzins bei 4,1% und verlängert damit die Zinspause. Dies teilten die Währungshüter am Dienstag mit. Gleichzeitig signalisierten sie, dass eine Zinsanhebung im Jahresverlauf anstehen könnte. „Möglicherweise ist eine weitere Straffung der Geldpolitik erforderlich, um sicherzustellen, dass die Inflation in einem angemessenen Zeitrahmen wieder zum Ziel zurückkehrt, aber das wird weiterhin von den Daten und der sich entwickelnden Risikobewertung abhängen“, sagte Lowe in seiner Erklärung nach der Sitzung.

Die Inflation in Australien ist rückläufig, liegt mit 4,9% im Juli aber weiter deutlich oberhalb des Inflationsziels der Notenbank von 2% bis 3%. Um die Teuerung zu senken, hatte die RBA seit Mai 2022 die Leitzinsen mehrfach erhöht von 0,1% auf 4,1%. Seit Juni legt sie eine Zinspause ein.

Notenbankchef Lowe stand wegen der Zinserhöhungen in der Kritik, da er zuvor öffentlich betont hatte, dass die Zinsen nicht deutlich steigen werden. In Australien sind viele Hypotheken variabel verzinst, sodass die geldpolitische Kurswende für Hauskäufer zu einer großen finanziellen Belastung wurde. Im Zuge der Kritik räumte Lowe sein Amt. Ab dem 17. September wird mit Michele Bullock erstmals eine Frau an der Spitze der australischen Notenbank stehen.

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