Zahlungsverkehr

Bedeutung des Yuan im Zahlungsverkehr steigt

Der Anteil der chinesischen Währung im Zahlungsverkehr steigt erstmals über die 3-Prozent-Marke. Auch Peking misst der internationalen Rolle des Yuan wieder mehr Bedeutung bei.

Bedeutung des Yuan im Zahlungsverkehr steigt

nh Schanghai

Erstmals seit Jahren ist die Bedeutung des chinesischen Yuan im internationalen Zahlungsverkehr signifikant gestiegen. Wie aus einer Analyse der Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication (Swift) hervorgeht, ist der Anteil der im Yuan denominierten grenzüberschreitenden Zahlungstransaktionen am gesamten Aufkommen mit zuletzt 3,2% erstmals über die Marke von 3% gestiegen. Die chinesische Valuta liegt in Sachen internationale Verwendung nun knapp vor dem japanischen Yen (2,8%), aber weiterhin deutlich hinter dem britischen Pfund (6,3%). An erster Stelle rangiert seit jeher der US-Dollar mit zuletzt 39,9%, dicht gefolgt vom Euro (36,6%).

Die bisherige Höchstmarke für den Yuan-Anteil an den Swift-Transaktionen lag bei 2,9%, geht allerdings auf das Jahr 2015 zurück. Seitdem haben der chinesische Yuan und der japanische Yen in der als „Swift-Tracker“ bezeichneten monatlichen Aufstellung zur Währungsverwendung im internationalen Zahlungsverkehr mit Anteilen zwischen 2 und 3% des Öfteren die Positionen vier und fünf gewechselt. Angesichts der nur geringen Verschiebungen in den vergangenen Jahren hat die einst von der Pekinger Regierung mit Argus­augen verfolgte „Yuan-Internationalisierung“ beziehungsweise der Aufstieg des Yuan im Swift-Tracker einiges an Bedeutungskraft eingebüßt.

So kletterte der Yuan zwischen 2011 und 2015 rasant von Platz 35 auf Platz 5 im Swift-Ranking. Danach verlor das Thema Yuan-Internationalisierung im Zuge chinesischer Finanzmarktturbulenzen und verschärfter Kapitalverkehrskontrollen an Strahlkraft und rückte auch in Chinas wirtschaftspolitischer Prioritätenliste nach hinten. Angesichts der verschärften handels- und geopolitischen Spannungen zwischen China und den USA schlägt Peking nun wieder forschere Töne in Sachen „Durchbrechung der Dollar-Hegemonie“ an und ermuntert Handelspartner in Asien zu verstärkter „regionaler Finanzkooperation“ mit Rückgriff auf die chinesische Währung als Alternative zum Dollar.