Geldpolitik

Fed-Direktorin Bowman sieht Zinsgipfel noch nicht erreicht

Fed-Direktorin Michelle Bowman glaubt nicht, dass der Zinsgipfel in den USA bereits erreicht ist. Der überraschend deutliche Anstieg der Erzeugerpreise dürfte sie in ihrer Ansicht bestärken.

Fed-Direktorin Bowman sieht Zinsgipfel noch nicht erreicht

Fed-Direktorin sieht Zinsgipfel noch nicht erreicht

mpi Frankfurt

Fed-Direktorin Michelle Bowman geht davon aus, dass der Zinsgipfel in den USA – anders als allgemein erwartet – noch nicht erreicht ist. Trotz einiger Fortschritte beim Rückgang der Inflation dürfte aus ihrer Sicht eine weitere Straffung der Geldpolitik nötig sein. Bei der Herbsttagung des Internationalen Währungsfonds IWF und der Weltbank in Marokko verwies sie darauf, dass die Inflationsrate noch weit über dem Ziel der Fed von 2% liege. Zugleich sprächen die Konsumausgaben und der robuste Arbeitsmarkt für einen straffen geldpolitischen Kurs. Der Leitzins müsse daher wohl weiter angehoben werden und noch einige Zeit restriktiv bleiben.

Erzeugerpreise steigen überraschend deutlich

Für eine hartnäckige Inflation sprechen auch die überraschend stark gestiegenen Erzeugerpreise in den USA. Sie legten im September im Jahresvergleich um 2,2% zu, wie das US-Arbeitsministerium am Mittwoch mitteilte. Dies ist der höchste Wert seit April. Von Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich mit einem Anstieg von 1,6% gerechnet. Die Statistiker revidierten zudem die Daten für August nach oben. Statt wie zunächst gemeldet um 1,6% kletterten die Erzeugerpreise in diesem Monat um 2,0%. Die Erzeugerpreise gelten ab Werk, also bevor Unternehmen die Produkte weiterverarbeiten. Für Ökonomen sind sie ein Indikator für die Entwicklung der Verbraucherpreise, da Firmen versuchen, höhere Produktionskosten weiterzugeben.

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