Treibhausgase

Brexiteer Liam Fox bringt Klimazoll ins Spiel

Der einst im Kabinett von Theresa May für internationalen Handel zuständige konservative Politiker Liam Fox hat sich vor dem UN-Klimagipfel in Glasgow für einen britischen Klimazoll ausgesprochen. Das Land müsse im Kampf gegen die Erderwärmung...

Brexiteer Liam Fox bringt Klimazoll ins Spiel

hip London

Der einst im Kabinett von Theresa May für internationalen Handel zuständige konservative Politiker Liam Fox hat sich vor dem UN-Klimagipfel in Glasgow für einen britischen Klimazoll ausgesprochen. Das Land müsse im Kampf gegen die Erderwärmung „nicht nur den Vorsitz, sondern auch die Führung“ übernehmen, sagte der prominente Brexiteer. Auf diese Weise ließe sich nicht nur die Emission von Treibhausgasen reduzieren, sondern man könne auch die eigene Wirtschaft vor Importen aus Ländern mit weniger strengen Klimaschutzregeln schützen. „Das Ziel ist, einen zusätzlichen Preis auf Einfuhren aus Ländern zu erheben, in denen Verschmutzung billiger kommt, und ein ebenes Spielfeld für einheimische Industrien herzustellen, die mit niedrigerem Treibhausgasausstoß produzieren“, sagte er auf einer Veranstaltung des thatcheristischen Thinktanks Centre for Policy Studies. Er sei nach wie vor vom Freihandel überzeugt, betonte der Unterhausabgeordnete. Aber Freihandel sei nicht gleichbedeutend mit Anarchie. Knapp zwei Jahre nach seinem Abstieg aus dem Kabinett meldete sich Fox zurück. Er hat neben Boris Johnsons Vater Stanley eine Reihe prominenter Konservativer auf seiner Seite. Umwelt- und Agrarverbände dürften ebenfalls nicht abgeneigt sein. Wie „Politico“ berichtet, will die „Global Britain Commission“ Fox zu ihrem Vorsitzenden machen.

Unterdessen fürchten schottische Lachszüchter und die Öl- und Gasindustrie, dass Regierungschefin Nicola Sturgeon den schottischen Grünen weiter gehende Zugeständnisse machen wird als bisher. Die regierenden Nationalisten hatten bei den jüngsten Regionalwahlen die absolute Mehrheit erneut verfehlt und benötigen die Grünen als Mehrheitsbeschaffer, wenn sie eine weitere Volksabstimmung über die Loslösung von Restbritannien auf die Tagesordnung setzen wollen. Die Grünen fordern unter anderem, Förderlizenzen für bislang nicht erschlossene Öl- und Gasvorhaben einzuziehen. Sie wollen zudem die weitere Ausweitung von Lachszuchten verhindern und der Haltung in Netzgehegen, die sie als Katastrophe für das Tierwohl begreifen, ein Ende bereiten.