Die Erzeugerpreise sind in Großbritannien im Dezember langsamer gestiegen als im Vormonat. Das gab Hoffnungen neue Nahrung, die Inflation könnte im Oktober vergangenen Jahres ihren Höhepunkt bereits erreicht haben. Der Gouverneur der Bank of England, Andrew Bailey, hatte vergangene Woche die Erwartung geäußert, dass die Teuerungsrate im laufenden Jahr „ziemlich schnell fallen“ wird, wenn die Energiepreise sinken.

Wie das Statistikamt ONS mitteilte, stiegen die Input-Preise im Vergleich zum Vorjahresmonat um 16,5%. Im November hatten sie noch um 18,0% zugelegt. Im Juni hatte der Preisauftrieb bei Kraftstoffen, die von britischen Produzenten erworben werden, mit 24,6% ein Rekordhoch erreicht. Die Output-Preise, die von den Erzeugern erzielt wurden, lagen im Dezember um 14,7% höher, ein Rückgang von den 16,2% im November. Im Juli hatte sich der Anstieg auf 19,9% belaufen. Seitdem hat er sich den fünften Monat in Folge verlangsamt. Dazu trugen unter anderem sinkende Kraftstoffpreise bei. Der Benzinpreis fiel in den vergangenen Wochen auf weniger als 150 Pence pro Liter.

In der Steueraffäre um den ehemaligen Schatzkanzler Nadhim Zahawi rückte Premier Rishi Sunak ins Visier der Opposition. Bei der allwöchentlichen Fragestunde des Regierungschefs im Unterhaus warf ihm Oppositionsführer Keir Starmer mangelnde Führungsstärke vor. „Sein Unvermögen, ihn zu entlassen, als das ganze Land sehen konnte, was los ist, zeigt, wie hoffnungslos schwach er ist“, sagte der Labour-Führer, „ein Premierminister, der über dem Chaos wacht und von jeder neuen Wendung überwältigt wird.“ Es wäre ihm sicher „politisch dienlich“ gewesen, die Affäre vor der Fragestunde auf die eine oder andere Weise zu lösen, sagte Sunak. Doch er glaube an ordentliche und faire Verfahren. Deshalb habe er einen unabhängigen Berater eingeschaltet.