Brüssel reanimiert Handelsgespräche mit Malaysia
Brüssel reanimiert Handelsgespräche mit Malaysia
EU will Beziehungen zu Südostasien insgesamt verstärken
fed Brüssel
In der Sorge vor Belastungen des transatlantischen Handels hat die EU-Kommission pünktlich zum Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump am Montag einen weiteren Schritt zur Diversifizierung ihrer Liefer- und Handelsketten unternommen. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, die erst kürzlich eine engere Bande mit den Volkswirtschaften Südamerikas (Mercosur) verabredet hatte, gab die Wiederaufnahme der Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen zwischen der Europäischen Union und Malaysia bekannt. „Während sich einige nach innen wenden und sich isolieren und zersplittern, gehen Europa und Malaysia einen anderen Weg“, unterstrich von der Leyen in ihrer Stellungnahme.
Malaysia ist der drittgrößte Handelspartner der EU in Südostasien. Als derzeitiger Vorsitzender des Verbands südostasiatischer Nationen, der Asean-Gruppe, zu der unter anderem auch Thailand, Vietnam, Singapur und Indonesien zählen, spiele Malaysia eine zentrale Rolle, wenn es darum gehe, in welche Richtung sich die Staatengemeinschaft entwickele. „Die heutige Ankündigung bekräftigt Europas Engagement für die Stärkung der Beziehungen sowohl zu Malaysia als auch zu Asean als Ganzes“, bekräftigte die Kommissionschefin.
„Auf die nächste Stufe heben“
Die EU beziffert das jährliche Handelsvolumen aktuell auf 45 Mrd. Euro. Ziel sei es, durch einen Freihandelspakt die Beziehungen auf „die nächste Stufe zu heben.“ Dabei soll sich die Partnerschaft nicht allein im Waren- und Dienstleistungsverkehr erschöpfen, sondern auch soziale Standards und Menschenrechte sowie Klima- und Umweltanstrengungen umfassen. Die EU setze sich für „einen freien und offenen indopazifischen Raum ein, in dem beide Seiten bedeutende Interessen und Verantwortlichkeiten teilen.“