E-Autos

Bundesregierung forciert Ausbau von Ladesäulen

Die Bundesregierung hat den Ausbau des Ladestellennetzes für Elektroautos auf den Weg gebracht. Das Kabinett verabschiedete den Masterplan Ladeinfrastruktur. Die Infrastruktur müsse fit werden für klimafreundliche Mobilität, erklärte...

Bundesregierung forciert Ausbau von Ladesäulen

Reuters/dpa-afx Berlin/Brüssel

Die Bundesregierung hat den Ausbau des Ladestellennetzes für Elektroautos auf den Weg gebracht. Das Kabinett verabschiedete den Masterplan Ladeinfrastruktur. Die Infrastruktur müsse fit werden für klimafreundliche Mobilität, erklärte Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP). „Wir wissen, dass der Hochlauf der Elektromobilität rasant wird, deshalb müssen wir schnell sein.“ Laden müsse so einfach wie Tanken werden. Der Plan sei die Grundlage für flächendeckende und nutzerfreundliche Stromtankstellen.

Die Bundesregierung will dafür sorgen, dass bis 2030 mindestens 15 Millionen E-Autos und damit etwa zehnmal mehr als heute auf den Straßen sind, für die 1 Million öffentliche Ladepunkte neben privat betriebenen zur Verfügung stehen sollen. Derzeit gibt es rund 68000 öffentliche Ladestellen, davon 11000 Schnellladestellen. Bis 2025 stellt der Bund dafür 6,3 Mrd. Euro zur Verfügung.

Der Plan umfasst knapp 70 Maßnahmen. Geplant ist zum Beispiel ein Förderprogramm für private Ladestellen, die von Fotovoltaik gespeist und als Stromspeicher genutzt werden können. Ins Auge gefasst wird auch eine Finanzierung privater Ladestellen in Wohngebieten für Nutzer ohne privaten Stellplatz.

Bei den Wirtschaftsverbänden stieß der Plan auf Lob und Kritik. Der Verband der Automobilwirtschaft (VDA) begrüßte ihn als bedeutenden Schritt auf dem Weg zu einer leistungsstarken Ladeinfrastruktur. Entscheidend sei Tempo bei der Umsetzung, erklärten der VDA und auch der Autoimporteurverband VDIK. Der Verband der Energiewirtschaft BDEW verwarf den Masterplan als „teure Schaufensterpolitik“.

Auf Zustimmung beim VDA trifft auch ein Vorhaben aus Brüssel zum Ausbau der Ladeinfrastruktur. Die Mehrheit der Abgeordneten im Europaparlament stimmte am Mittwoch dafür, dass bis 2026 an den Hauptverkehrsstraßen alle 60 Kilometer eine Ladestation eingerichtet werden soll. Wasserstofftankstellen soll es bis 2028 alle 100 Kilometer geben.

Die Infrastruktur für Alternativen zu Verbrennern müsse dringend ausgebaut werden, um die EU-Klimaziele zu retten, sagte der zuständige Berichterstatter Ismail Ertug (SPD). Im nächsten Schritt müssen Parlament und EU-Staaten über den endgültigen Gesetzestext verhandeln. VDA-Chefin Hildegard Müller lobte den Beschluss: „In den nun anstehenden Trilogverhandlungen sollte sich die Bundesregierung in Brüssel mindestens für die Vorschläge des Parlaments starkmachen, um den schnellen Hochlauf der Elektromobilität nicht zu gefährden.“