China greift kleinen Firmen unter die Arme
nh Schanghai
Die chinesische Regierung plant konjunkturelle Unterstützungsmaßnahmen, die vor allem zu einer Vitalisierung des Sektors kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) beitragen sollen. Laut einer Ankündigung des Staatsrats wird die Zentralbank den Geschäftsbanken eine gesonderte Refinanzierungslinie zu verbilligten Konditionen gewähren, aus denen wiederum gezielte Kreditvergaben an den KMU-Sektor gespeist werden sollen. Die sogenannte Relending Facility der People’s Bank of China (PBOC) soll dabei um 300 Mrd. Yuan (ca. 39 Mrd. Euro) aufgestockt werden.
Zur Jahresmitte hatten chinesische Banken knapp 900 Mrd. Yuan an noch ausstehenden KMU-Krediten in ihren Büchern. Im Rahmen der Relending Facility erhalten die Banken Zentralbankgelder mit einjähriger Laufzeit zu einem Zinssatz von 2,25%. Dies erlaubt ihnen eine verbilligte Refinanzierung im Vergleich zur üblicherweise verwendeten einjährigen Medium Term Loan Facility (MLF), wo die Verzinsung gegenwärtig bei 2,95% liegt.
Neben der monetären Anschubhilfe für den KMU-Sektor will der Staatsrat auch Zinssubventionen für Privatunternehmen in Sektoren gewähren, die unter der Corona-Pandemie besonders leiden. Erst kürzlich trübten sich Einkaufsmanagerindizes für August insbesondere im Dienstleistungssektor deutlich ein.