Chinas Wirtschaftsplanungsrat kündigt neue Initiativen zur Anregung und Unterstützung der Investitionen im Privatsektor an. Laut einem Sprecher der National Development and Reform Commission (NDRC) werde eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, um vermehrt privates Kapital für Wirtschaftsförderungsprogramme anzuziehen. Dabei wird eine „Gleichbehandlung“ von Privatunternehmen bei der Allokation von Regierungsmitteln versprochen. Zuvor hatte Chinas Staatsrat bei der Verkündung von Stabilisierungsmaßnahmen für die von den aggressiven Corona-Restriktionen schwer angegriffene Binnenkonjunktur vom „verstärkten Rückgriff auf Marktmethoden und Restrukturierungsschritte zur Belebung privater Anlageinvestitionen“ gesprochen. Derzeit ist ein unübersichtliches Gerangel zwischen Pekings Regierungsapparat und der Parteiführung beim Austarieren der ultraharten Parteilinie in Sachen „Corona-Nulltoleranzpolitik“ mit den wirtschaftspolitischen Erfordernissen von Lockerungen zu beobachten. Am Freitag rief der für unbequeme Meinungsäußerungen bekannte Wirtschaftsexperte und Ex-Finanzminister Lou Jiwei dazu auf, den Sinn extremer Pandemiekontrollen mit ihren verheerenden Auswirkungen auf das private Unternehmertum stärker zu hinterfragen.