Einkaufsmanagerindex signalisiert Abkühlung

Chinas Industrie zeigt sich in wackliger Verfassung

Einkaufsmanagerdaten aus China senden das Warnsignal, dass eine vom Industriesektor angeschobene Erholung schon wieder nachlässt. Sowohl das verarbeitende Gewerbe als auch der Dienstleistungssektor leiden unter schwacher Binnennachfrage.

Chinas Industrie zeigt sich in wackliger Verfassung

Chinas Industrie zeigt nächsten Wackler

Einkaufsmanagerdaten signalisieren Schwungverlust – Dienste-PMI hängt in der Delle fest

nh Schanghai

Chinas Einkaufsmanagerdaten für Mai weisen auf einen unerwarteten Schwungverlust im verarbeitenden Gewerbe hin. Der vom Statistikbüro verantwortete offizielle Manufacturing Purchasing Managers Index (PMI) zeigt den zweiten Monat in Folge absteigende Werte und ging bei zuletzt 49,5 Punkten auch wieder unter die Expansionsschwelle. Werte unterhalb der 50er-Marke signalisieren einen Aktivitätsrückgang im Vergleich zum Vormonat.

Warnsignal

China-Ökonomen bei der Commerzbank werten die neuen PMI-Daten als ein „Warnsignal“. Das bislang Hoffnung machende Szenario einer vom Industriesektor ausgehenden und getragenen Erholung der chinesischen Wirtschaft wirkt nämlich noch wenig gefestigt. Die Analystenprognose hatte für Mai eine leichte Kräftigung des Industrie-PMI von 50,4 auf 50,5 Punkte erwarten lassen.

Stockende Nachfrage

In einem Statement des Statistikbüros wird die negative Wende vor allem in Zusammenhang mit einer hohen Vergleichsbasis im Vormonat gebracht. Es ist allerdings auch von „ungenügender effektiver Nachfrage“ die Rede. Dies zeigt sich beim Unterindex für neue Auftragseingänge im verarbeitenden Gewerbe besonders deutlich. Er fiel um 1,5 Punkte zurück und liegt nun ebenfalls wieder im Schrumpfungsterritorium unterhalb der 50er-Marke.

Exportaufträge lassen nach

Nach der Erholungsbewegung im März und April zeichnet sich auch in der Exportindustrie wieder ein Schwungverlust ab. So lief der Unterindex für neue Exportaufträge niedriger als erwartet ein und ging wieder unter die Expansionslinie. Chinas Außenhandel hatte im März und April Belebungstendenz gezeigt. Auch die Entwicklung der globalen Nachfrage stimmte zuletzt optimistisch. Allerdings könnten Chinas verstärkte Handelsstreitigkeiten mit den USA und der EU im weiteren Jahresverlauf einen Dämpfer bringen.

Enttäuschung bei Diensten

Die im bisherigen Jahresverlauf enttäuschende Entwicklung des Konsums und der Binnennachfrage färbt auch auf den Non-Manufacturing PMI des Statistikbüros ab. Im Mai ist das Stimmungsbarometer für den Dienstleistungssektor einschließlich der Baubranche zwar nur sehr leicht von 51,2 auf 51,1 Punkte zurückgekommen, doch gilt auch dies als Enttäuschung.

Im April nämlich war der Index sehr kräftig von 53,4 auf 51,2 Punkte abgesackt, was für Mai einen Wiederanstieg erwarten ließ. Nun aber verbleibt man auf einem für chinesische Verhältnisse sehr niedrigen Niveau.

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