Corona versetzt Wirtschaft in Schockstarre
rec Frankfurt – Das Ausmaß des wirtschaftlichen Einbruchs in Deutschland und anderen großen Volkswirtschaften infolge der Corona-Pandemie kristallisiert sich immer deutlicher heraus. Neue Konjunkturdaten zeigen ein verheerendes Bild. So haben hierzulande die Unternehmen aus der Industrie im März 9,2 % weniger produziert als im Vormonat. Der Einbruch markiert ein historisches Tief und hat in seiner Wucht selbst Volkswirte überrascht, zumal viele Betriebe erst in der zweiten Monatshälfte von großflächigen Beschränkungen betroffen waren. Die Daten für April dürften deshalb noch wesentlich dramatischer ausfallen. Das erwarten auch die deutschen Maschinenbauer, die bereits im März preisbereinigt 9 % weniger Aufträge hatten als vor einem Jahr.Damit mehren sich die Anzeichen, dass Deutschland in der tiefsten Rezession seit Gründung der Bundesrepublik steckt. Das Statistische Bundesamt legt am Freitag der kommenden Woche eine erste Schätzung für das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im ersten Quartal vor. Die Bundesregierung rechnet für das gesamte Jahr mit einem BIP-Minus von 6,3 %.Noch weitaus heftiger dürfte es der Bank of England zufolge Großbritannien treffen. Die Währungshüter erwarten, dass die britische Wirtschaftsleistung 2020 um 14 % einbricht. Dem gestern veröffentlichten Szenario zufolge ist im kommenden Jahr mit einer Erholung um 15 % zu rechnen. Trotz der düsteren Aussichten verzichtete die Zentralbank in ihrem gestrigen Beschluss darauf, die Anleihekäufe aufzustocken oder den mit 0,1 % bereits historisch niedrigen Leitzins anzutasten.In den USA hält die Talfahrt am Arbeitsmarkt an. Auch in der vorigen Woche haben mehr als 3 Millionen Menschen erstmals Arbeitslosenhilfe beantragt. Vom heute zur Veröffentlichung anstehenden Arbeitsmarktbericht für April erhoffen sich Beobachter erste belastbare Hinweise, wie stark die Stellenverluste auf die Arbeitslosigkeit durchschlagen. Derweil hat China mit Daten zum Außenhandel überrascht. Statt eines erwarteten deutlichen Rückgangs erholten sich die Exporte im April mit einem Plus von 3,5 %. Dagegen brachen die Importe weiter ein. – Berichte Seiten 5, 6 und 13 Wertberichtigt Seite 8