Inflation

Deutsche Erzeugerpreise fallen stärker als erwartet

Der disinflationäre Trend bleibt intakt: Die deutschen Erzeugerpreise sind im Dezember stark gefallen – und zwar deutlicher als prognostiziert.

Deutsche Erzeugerpreise fallen stärker als erwartet

Deutsche Erzeugerpreise fallen stärker als erwartet

Trend hält an – Hoher Rückgang bei Stromkosten

mpi Frankfurt

Niedrigere Energiekosten sorgen für einen deutlichen Rückgang der Erzeugerpreise im Dezember. Die Hersteller gewerblicher Waren verlangten 8,6% weniger für ihre Produkte als noch vor einem Jahr. Dies teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Freitag mit. Analysten hatten einen Rückgang von nur 8,0% auf dem Zettel.

Für 2023 verzeichneten die Statistiker einen Preisrückgang von 2,4% im Vergleich zu 2022. Eine höhere Deflation bei den Erzeugerpreisen gab es zuletzt 2009 im Zuge der Finanzkrise. Der jetzige Rückgang der Erzeugerpreise erklärt sich hauptsächlich durch statistische Basiseffekte. 2022 waren die Energiepreise nach Ausbruch des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine massiv gestiegen. Im Vergleich dazu fielen die Energiepreise 2023 deutlich niedriger aus. Ohne Berücksichtigung der Energie gab es keinen Rückgang der Erzeugerpreise. Gegenüber dem November stagnierten sie und im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es ein Plus von 0,3%.

Disinflationärer Trend intakt

Die Erzeugerpreise geben zusammen mit den Importpreisen einen Aufschluss darüber, wie sich die Verbraucherpreise in Zukunft entwickeln könnten. Unternehmen geben in der Regel veränderte Produktionskosten zumindest teilweise an ihre Kunden weiter. Die Erzeuger- und die ebenfalls zum Jahresschluss gefallenen Importpreise deuten daher darauf hin, dass der disinflationäre Trend in Deutschland bestehen bleibt, auch wenn die Inflation im Dezember wegen Sondereffekten kräftig angezogen hatte.

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