Deutsche Unternehmen bei KI vorne
Deutsche Unternehmen
bei KI vorne dabei
Studie: Nachholbedarf bei der Emissionsreduzierung
ba Frankfurt
Das Rückgrat der deutschen Wirtschaft, der Mittelstand, ist einer Umfrage zufolge trotz anhaltender Herausforderungen von Fachkräftemangel über Energiepreise bis Bürokratielast widerstandsfähig. In der Erhebung des französischen, auf Firmenkunden spezialisierten Fintechs Qonto zeigt sich, dass 76% der kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) aktuell die selbst gesteckten Ziele erreichen werden. 8% würden sie übertreffen, heißt es. Als größte Herausforderungen gelten die Inflation (28%), die niedrige Nachfrage (25%) und der Fachkräftemangel (22%). Zur Fachkräftegewinnung dürfte daher im kommenden Jahr das Homeoffice weiter an Bedeutung gewinnen, heißt es. Weitere Fokusthemen würden 2025 neben Kundenakquise und Personalentwicklung vor allem Technologieinvestitionen sein.
Fortschrittlich bei den KI-Nutzung
„Deutschland ist besonders fortschrittlich bei der Einführung von KI und der Umsetzung von Maßnahmen für Vielfalt, Gleichheit und Inklusion“, betonte Alexandre Prot, CEO von Qonto. Mit 78% hat Deutschland die höchste Nutzungsrate von KI in den untersuchten Ländern. In den größeren Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitenden nutzen 89% die Technologie, bei den kleineren 69%. Unter den Branchen sind laut dem KMU-Barometer Finanzdienstleistungen und IT/Telekommunikation führend bei der KI-Nutzung.
Datenschutz bleibt aber größte Sorge
Aber auch bei der KI bleibt der Datenschutz die größte Sorge der Firmen, wie jedes dritte der rund 5.000 befragten Unternehmen in Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und Großbritannien bekundete. Innerhalb der Branchen waren es mit 38% vor allem Firmen des europäischen Gesundheitssektors, die Probleme hatten, die Implementierung von KI mit dem Datenschutz in Einklang zu bringen.
Online zieht mit traditionellem Banking gleich
Allen Klagen über mangelnde Digitalisierung zum Trotz sind deutsche Unternehmen mit einer Nutzungsrate von 37% die stärksten Nutzer digitaler Business-Banking-Lösungen im europäischen Vergleich. „Im Geschäftskundenbereich werden auf europäischer Ebene Online-Lösungen (31%) inzwischen ebenso häufig genutzt wie traditionelles Banking (29%)“, ergab die Umfrage. Ein Drittel der Unternehmen fahre einen hybriden Ansatz. Unter den Branchen sind Finanzdienstleister führend bei der Implementierung digitaler Lösungen. Fast die Hälfte von ihnen nutzt ausschließlich Online-Lösungen.
Schlusslicht bei der Dekarbonisierung
„Im Vergleich zu seinen europäischen Nachbarn hinkt die Bundesrepublik bei Initiativen zur Reduzierung von CO2-Emissionen allerdings hinterher“, mahnte Prot. 29% hätten aktuell keine konkreten Pläne zur Emissionsreduzierung. Zwar hätten sich 71% zum Handeln verpflichten, doch nur 35% konkrete Maßnahmen umgesetzt. Und gerade einmal 8% würden dem Thema Klimaschutz die höchste Priorität einräumen.