Umwelt, Soziales und Regierungsführung

Deutschland rutscht im ESG-Rating weiter ab

Bei den Staatsfinanzen mit der Höchstnote Triple-A geadelt, wenn es aber um die "Bonität" bei Umwelt, Soziales und Regierungsführung geht, schneidet Berlin schon schlechter ab.

Deutschland rutscht im ESG-Rating weiter ab

Deutschland rutscht im
ESG-Rating weiter ab

Platz 1 für Dänemark – Swisscanto analysiert 198 Staaten

lz Frankfurt

Deutschland ist im ESG-Staatenrating abgerutscht und hat sich nur knapp in den Top-10-Ländern gehalten. Swisscanto Asset Management hatte die Verfasstheit von 198 Staaten nach den Kriterien Umwelt/Ökologie, Soziales und Regierungsführung (Environment/E, Social/S und Governance/G) überprüft und entsprechende Ratingnoten vergeben. Neuer Spitzenreiter ist Dänemark vor Island, der Schweiz, Neuseeland und Norwegen. „Generell bleibt Nordeuropa die führende Region in puncto Nachhaltigkeit und ESG-Kriterien“, sagt Fabio Pellizzari, Head of ESG Strategie & Business Development bei Swisscanto.

Insgesamt hat der Swisscanto-Score für Staaten rund 80 ESG-Faktoren unter die Lupe genommen. Die Dimension Umwelt beurteilt vorwiegend Werte zum Ressourcenverbrauch und zur Ressourceneffizienz wie Wasser und Abfälle, zum Klimawandel, zur Mobilität, aber auch zur Biodiversität (Naturschutz und Landwirtschaft). Die Dimension Soziales bewertet Indikatoren zum Lebensstandard und zur Gesundheit der Bevölkerung sowie zur Gleichberechtigung. Governance schließlich berücksichtigt Indikatoren zum internationalen Engagement eines Landes, zum Umgang mit Menschenrechten sowie zu Sicherheit und Stabilität (zum Beispiel Bürgerrechte und Wahlverhalten). Die Daten stammen von unabhängigen Quellen wie WHO, Weltbank, UNEP oder OECD.

Die deutschsprachige Region entwickelte sich im Vergleich zu 2023 dabei unterschiedlich. Während die Schweiz sich von Platz 5 auf 3 verbesserte, büßte Deutschland einen Platz ein und rangiert an neunter Stelle. Und Österreich, bisher Rang 9, fiel aus den Top-10 auf 15. Platz zurück. „Generell stellen wir aber fest, dass immer mehr Staaten aufholen und nachhaltige Entwicklungen forcieren“, so Pellizzari.