Die Welthandelsorganisation (WTO) räumt Versäumnisse bei der Globalisierung ein und fordert soziale Anpassungen in den Industrieländern. Protektionismus sei der falsche Weg. Weniger Armut und mehr Wohlstand verspreche dagegen ein Neustart der Globalisierung.
Frankfurt, September 09, 2024, 2:30: Uhr
Stephan LorzBYD-Autos stehen am Hafen von Yantai zum zum Export bereit.
BYD-Autos stehen am Hafen von Yantai zum zum Export bereit.
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Die WTO mobilisiert für eine Reglobalisierung
Die WTO mobilisiert für eine Reglobalisierung
Global Trade Report 2024: Protektionistische Bestrebungen gerade für arme Länder schädlich – Ungleichheit bekämpfen
Von Stephan Lorz, Frankfurt
Die Welthandelsorganisation (WTO) räumt ein, dass die Globalisierung auch gesellschaftliche Verlierer in den Industrieländern hervorgebracht hat. Doch die Entwicklung zurückzudrehen sei kontraproduktiv für alle Beteiligten. Ökonomen zeigen Wege auf, wie eine inklusivere Globalisierung geht. Doch müssen dazu die Nationen selbst mehr beitragen, statt sich abzuschotten.
Die WTO wehrt sich gegen Vorwürfe, die Globalisierung hätte zu viele Verlierer auch in den Industrieländern hervorgebracht, deren Jobs an günstigere Handelspartner verloren gegangen seien, was nun zu mehr Protektionismus führt. Das Gegenteil sei richtig, argumentiert sie im neuen Welthandelsbericht. In den vergangenen 30 Jahren hätte der Produktivitätsgewinn durch den verstärkten Handel den Menschen vielmehr mehr Wohlstand gebracht und die Armut in der Welt zurückgedrängt. Diese „Errungenschaften“ würden in der aktuellen Debatte „heruntergespielt oder schlicht übersehen“.